21 Punkte für den Frieden. Mehr als ein Wundpflaster?
Ein neuer US-Plan will den Gaza-Krieg beenden. Ein diplomatisches Meisterwerk auf unsicherem Fundament
In den Korridoren der Macht wird wieder einmal ein umfassender Plan für den Nahen Osten geschmiedet. Angetrieben von der amerikanischen Ambition, den Gaza-Krieg zu beenden und eine historische Normalisierung mit Saudi-Arabien zu erreichen, liegt ein 21-Punkte-Papier auf dem Tisch. Es wird als diplomatisches Glanzstück gehandelt, ein allumfassender Entwurf, der von einem Team um Jared Kushner nach einer Vorlage von Tony Blair entwickelt worden sein soll.
Die Vision ist beeindruckend: Die Kämpfe sollen enden, die Geiseln heimkehren. Gaza soll entmilitarisiert und von radikaler Ideologie befreit werden, während die Last des Wiederaufbaus auf mehrere Schultern in der Region verteilt wird. Den Palästinensern wird eine Perspektive jenseits des Konflikts versprochen, den Israelis ein nie dagewesenes Sicherheitsversprechen. Die Hoffnung ist, dass aus der Asche dieses Krieges ein dauerhafter Frieden für die gesamte Region erwachsen kann.
Die Architektur der Hoffnung und ihre Risse
Doch die Architektur dieses Plans weist bei genauerem Hinsehen erhebliche Risse auf. Eine zentrale und vielleicht naive Grundannahme betrifft die Hamas. Der Plan verlangt von der Terrororganisation, innerhalb von 48 Stunden ihre wertvollste Verhandlungsmasse – die israelischen Geiseln – freizugeben. Dazu müsste sie ihre Waffen niederlegen, ihre Tunnel aufgeben und ihre Macht abtreten, um entweder ein ziviles Leben zu wählen oder ins Exil zu gehen.
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