Schabbat || Abend des Laubhüttenfestes
„So war es Brauch in Jerusalem: Verließ einer sein Haus oder ging in die Synagoge – stets hielt er den Feststrauß in seiner Hand.“ (Talmud Sukka 41b)
Im jüdischen Jahr 5784 beginnt das achttägige Laubhüttenfest, Sukkot, mit dem Schabbat. In den Synagogen wird der Tora-Abschnitt 3. Mose 22,26–23,44 gelesen. In Kapitel 23,40 wird der Feststrauß aus Etrog, Palmwedel und Zweigen von Laubbäumen und Bachweiden geboten. Außerdem fröhlich [zu] sein vor dem HERRN, eurem Gott.
Zwei Verse weiter folgt das Gebot, in Laubhütten zu wohnen, damit eure Nachkommen wissen, wie ich die Kinder Israel in Hütten wohnen ließ, als ich sie aus Ägypten führte.
Freitags um 14 Uhr kannst du live dabei, wenn das wöchentliche Wort zum Schabbat gesprochen und aufgenommen wird. So siehst du es als erste/r. Wenn du dich hier registrierst, erhältst du jedes Mal rechtzeitig eine Einladung und Erinnerung:
Am Jom Kippur, dem jüdischen Versöhnungstag, kam es in Tel Aviv zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen säkularen Israelis und religiösen Juden der Gruppe Rosch Jehudi, die für die Gebete eine Trennung der Geschlechter durchsetzen wollten. „Das gab es in der Zeit, in der ich dort aufgewachsen bin und gelebt habe, nie“, sagt der Mannheimer Kantor Amnon Seelig, „weder das Gebet an Jom Kippur unter freiem Himmel noch diese offene Spaltung innerhalb der israelischen Gesellschaft.“
Mit seinem heutigen Wort zum Schabbat will er einen persönlichen Beitrag zur Besinnung über die Vorkommnisse leisten. Denn: „Es wäre tragisch, wenn ausgerechnet von Israel ausgehend die Einheit des jüdischen Volkes in Frage gestellt würde.“
Amnon stellt eine Auslegung über den Feststrauß vor, der während des Laubhüttenfestes Sukkot beim Gebet in den Synagogen geschüttelt wird. Dieser besteht gemäß 3. Mose 23,40 aus vier Arten, den Arba Minim, nämlich der Zitrusfrucht Etrog, Palmzweigen, Zweigen der Myrte sowie der Bachweide. Der Midrasch vergleicht diese vier Arten mit den vier Arten von Juden, die es gibt.
Der Midrasch sagt: „Möchten sich doch alle zu einem festen Bunde vereinen, um sich gegenseitig zu ergänzen.“ In den Worten von Amnon: Bereits die Weisen der Rabbanim haben gesehen, dass jede Art jüdisch zu leben zur Gemeinschaft Israels dazu gehört.
Jeder Mensch hat das Recht, zu leben, wie er es will. Das jüdische Volk hat genug Feinde von außen. Wir müssen zusammenhalten.