ahavta - begegnungen fragt nach dem höchsten Gebot
Du willst die Bibel lesen? Welche Übersetzung verwendest du? Deutsche Bibeln sind immer eine Übersetzung. Und Übersetzung ist immer Interpretation. Das griechisch geschriebene Neue Testament ist nicht ohne das hebräische Alte Testament und die jüdische Auslegungstradition zu verstehen.
Yuval Lapide erklärt 2022 jeden Monat zwölf neutestamentliche Textabschnitte aus ihren jüdischen und hebräischen Wurzeln. Damit kommt er häufig zu anderen Schlussfolgerungen und Interpretationen als sie in deutschen Bibelausgaben wie etwa im Neuen Testament nach Martin Luther angelegt sind.
Seine spannenden Auslegungen widmet er seinem Vater Pinchas Lapide, der in diesem Jahr 100 Jahre werden würde. Er hatte in zweien seiner zahlreichen Bücher genau diese Frage bereits gestellt: „Ist die Bibel richtig übersetzt?“ Ich freue mich, dir Yuval Lapides Erläuterungen zu präsentieren.
Es trat einer der Schriftgelehrten herzu, der ihrem Wortwechsel zugehört hatte, und da er sah, daß er (Jesus) ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das vornehmste Gebot unter allen?
So steht es im Markus-Evangelium, Kapitel 12,28–34, am Beginn eines Gespräches zwischen Jesus und diesem Schriftgelehrten. Und schon beginnen die Fragen: Was ist eigentlich ein Schriftgelehrter? Was ist ein Gebot – oder gar ein vornehmes Gebot?
Yuval Lapide hilft dir, das Neue Testament und die Bibel zu lesen – und vor allem zu richtig zu lesen. Er sagt: Du verstehst nur, wenn du den jüdischen Hintergrund des Textabschnittes kennst. Und genau diesen erläutert dir der jüdische Religionswissenschaftler.
Die Podcast-Reihe findest du natürlich auch bei Apple Podcasts, Spotify, amazon music, Pocket Casts – oder wo immer du deine Podcasts hörst.
„Corona“ machts möglich. Der diesjährige Tora-Lerntag des Beirates für den christlich-jüdischen Dialog der EKM in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e.V. zur Bibelwoche 2022 findet ohne Kontrolle, ob du 1G, 2G oder 3G oder was auch immer bist, statt – nämlich digital. Daher kann ich Dir die Einladung weitergeben, dich am 12. Januar, von 9:30 bis 12:45 Uhr, einzuwählen.
Vortragende und Teilnehmer in drei Gesprächsrunden sind mit einem Impuls zum Danielbuch in der bildenden Kunst Pfarrer i.R. Walter Martin Rehahn sowie Rabbinerin Esther Jonas-Märtin und Prof. Dr. Martin Rösel.
Deine Anmeldung ist erforderlich bis zum 10. Januar bei Janine Midkiff. Anschließend erhältst du von ihr deinen Zugangslink.
In Ausgabe #89 schrieb ich zum Jahreswechsel:
Ob dieser Wunsch tatsächlich aus dem Jiddischen bzw. Hebräischen stammt und sich der „Rutsch“ von Rosch (Haschana) ableitet oder ob nicht doch die deutsche „Reise“ („Komm gut rüber!“) den Ursprung bildet, ist umstritten.
Ein Leser ergänzte in einer Zuschrift:
Der 1. 1. des Jahres hat in Italien den Namen Capodanno. Aus „Capo d‘Anno“ gebildet, in einem Wort. Der Name ist die buchstäbliche und wörtliche Wiedergabe vom Kopf des Jahres, vom Anfangstag des Jahres. Des Kalenderjahres.
Nach meinem Sprachgefühl hat Italien generell eine größere Nähe zur jüdischen Kultur im Umgang mit der Benennung in der Zeit: der Samstag heißt Sabato. Sabbat auf italienisch. In Spanien und Portugal auch, aber „Neujahr“ lautet año nuevo / ano novo. Samstag aber auf arabisch السبت al-sabt. Erstaunlich, finde ich.
All diese Samedi, Saturday und Samstag sind etymologisch „Saturntage“. Im übrigen sind unsere Wochentage generell unbiblische Namen. Nordische Gottheit öfters.
Die Western Wall Cam der Jeschiwa Aish-HaTorah macht es möglich, dass du 24/7 an der Westmauer in Jerusalem sein kannst – allerdings wieder nur digital...
Wenn du den Ton einschaltest, kannst du manchmal sogar die Gebete hören.
Meinen nächsten Infobrief erhältst du erst wieder in drei Wochen. Bis dahin chasak, chasak, wenitchasek!
Herzlich, dein Ricklef