ahavta+ folgt schlingernden Wegen
Die „Zehn Wege zu Gott“ sind ein 10-teiliger Lehrplan über Judentum und jüdische Identität, der auf traditionellen Quellen und den Lehren von Rabbiner Jonathan Sacks basiert. Er kann als gebündelte Darstellung jüdischer Existenz dienen. Daher habe ich dessen Grundtexte für dich übersetzt.
„Einzigartig ist, dass Juden in einen Glauben hineingeboren werden. Er wählt uns aus, bevor wir ihn wählen. Körperlich kommen wir nackt auf die Welt, aber geistig kommen wir mit einem Geschenk: der Geschichte unserer Vergangenheit, der Geschichte unserer Eltern und ihrer Eltern durch fast vierzig Jahrhunderte, von dem Tag an, an dem Abraham und Sarah zum ersten Mal den Ruf Gottes hörten und ihre Reise zu einem Land, einer Verheißung, einer Bestimmung und einer Berufung begannen. Diese Geschichte ist unsere.
Es ist eine seltsame und bewegende Geschichte. Sie erzählt, wie eine Familie, dann eine Ansammlung von Stämmen, dann eine Nation dazu berufen wurde, Gottes Botschafter auf Erden zu sein. Sie sollten eine Gesellschaft aufbauen, die nicht auf Reichtum und Macht, sondern auf Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, auf der Würde des Einzelnen und der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens beruht - eine Gesellschaft, die die Welt als Gottes Werk und den Menschen als Gottes Ebenbild ehren sollte.
Das war und ist eine anspruchsvolle Aufgabe, doch das Judentum bleibt eine realistische Religion. Von Beginn an ging es davon aus, dass die Umgestaltung der Welt viele Generationen in Anspruch nehmen würde – daher ist es wichtig, unsere Ideale an die nächste Generation weiterzugeben. Es braucht viele Gaben, zahlreiche unterschiedliche Arten von Talenten – daher die Bedeutung der Juden als Volk – denn keiner von uns hat alle Gaben, aber jeder von uns hat einige. Wir alle zählen; jeder von uns hat einen einzigartigen Beitrag zu leisten. Wir treten als ein Volk vor Gott, jeder gibt etwas und jeder wird durch die Beiträge der anderen gestärkt.
Und ja, manchmal versagen wir oder sind unzulänglich - daher die Wichtigkeit der Teschuwa, der Reue, der Entschuldigung, der Vergebung, der Neuausrichtung. Das Judentum ist größer als jeder von uns, und doch wird es von uns allen geschaffen. Und obwohl die Juden ein winziges Volk waren und sind, das heute nur ein Fünftel der Weltbevölkerung ausmacht, haben wir einen Beitrag zur Zivilisation geleistet, der in keinem Verhältnis zu unserer Zahl steht.
Jude zu sein bedeutet, den Weg fortzusetzen, den unsere Vorfahren begonnen haben, eine Welt aufzubauen, die das Ebenbild Gottes in jedem Menschen ehrt, und Teil eines Volkes zu sein, das von Gott berufen wurde, seine Botschafter hier auf Erden zu sein.“
‚Schim’on, griechisch Simon, späterer Beiname aramäisch Kepha, griechisch Petros – beheimatet am nördlichen See Genezaret – Vater Jona – Beruf Fischer – verheiratet – Volks- und Konfessionszugehörigkeit jüdisch – nach Begegnung mit messianischem Wanderlehrer Trennung von Familie und Beruf…
Der Beginn einer Art „Steckbrief“ ist das, was Prof. Dr. Peter von der Osten-Sacken (Berlin) hier über den Lebenslauf des Apostels Petrus zusammenstellt – ähnlich, wie ich das im Konfirmandenunterricht über seinen Lehrer Jesus getan habe. Man erfährt die facts, aber begriffen hat man so vom Kern und Sinn des Apostellebens noch wenig.
Der kleine Essay, für eine nach Petrus benannte Kirchengemeinde verfasst, versteht es, den Fakten so viel Leben einzuhauchen, dass der spätere Kirchenheilige vom Podest der Unnahbarkeit heruntersteigt und mit einem Male sehr vertraut wird.
Dankbar bin ich Peter von der Osten-Sacken, dass er seinen Beitrag ahavta+ und dir zu Lektüre und Studium zur Verfügung stellt. Hier steht er für dich zum Download: