ahavta+ lernt die hebräischen Buchstaben
Unter dieser Überschrift lädt die Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen zusammen mit ahavta - Begegnungen vom 7. bis 17. Februar 2022 zu einer Spezialreise nach Israel ein. In der Ausschreibung heißt es:
Wir werden eine Fülle unterschiedlicher Religionen besuchen und mit deren Repräsentanten reden.
Wir besuchen die Karäer, eine jüdische Bewegung, die nur die geschriebene Tora anerkennt, die Samaritaner, die sich selbst als die „wahre israelitische Religion“ sehen, ein modernes Kabbalah Center und eine christlich-zionistische Gemeinschaft mit deutschen Wurzeln. Wir werden mit Drusen reden und in Haifa mit einem Bahá’i den spektakulären Blick über die hängenden Gärten der Bahá’i auf die Stadt genießen.
Auf dem Programm steht auch ein Besuch der Tscherkessen-Gemeinde, die wunderschöne Stadt Safed, aber auch Tabgha mit der Kirche der Brotvermehrung, Kapernaum und die Felsenfestung Massada.
Wir wandern im größten Erosions-Krater der Welt (Mitzpe Ramon) und treffen mit den African Hebrew Israelites of Jerusalem eine Gruppe, die sich für den biblischen 12. Stamm Israels hält. Bevor wir den Tempelberg besuchen, lernen wir ein Museum der evangelikalen Bewegung kennen und reden mit der Organisation Women of the Wall, einem Zentrum des jüdischen Pluralismus.
Hier kannst Du den Flyer mit einer Übersicht laden:
Das ausführliche Reiseprogramm gibt es hier:
Und drittens kommt noch der Weg zur Anmeldung:
Und nun das Beste für dich: Da ahavta+ seinen Abonnenten immer einen Mehrwert bietet, bekommst du einen Mitgliederabatt in Höhe von 50 €. Alle deine Fragen zu dieser besonderen Reise beantworte ich dir gerne telefonisch (0177 6914045) oder per E-Mail.
Das hebräische Alphabet besteht aus 22 Buchstaben. Jeder Buchstabe hat einen Namen und einen Zahlenwert. Beides hat eine besondere Bedeutung. Sie geht zurück auf die althebräische Schreibung der Buchstaben bzw. das phönizische Alfabet.
Ein Beispiel: Gimmel ist der dritte Buchstabe im hebräischen Alphabet. Er hat den Zahlenwert 3. Gimel wird im modernen Iwrit als g, so wie im Deutschen, gesprochen. So sieht der Buchstabe aus: ג. Der Konsonant des phönizisches Alfabets geht zurück auf die stilisierte Darstellung eines Kamelhöckers. Und גָמָל = gamal heißt auch im Neuhebräischen (Iwrit) Kamel.
Hier siehst du eine Übersicht des phönizischen Alfabets und der heutigen hebräischen Quadratschrift:
Der jüdische Gelehrte, Weise, Kabbalist und Mystiker Friedrich Weinreb hat in besonderer Weise über die Zusammenhänge der Namen, der Bilder und der Zahlenwerte der hebräischen Buchstaben gearbeitet und gelehrt. Nach ihm enthalten die 22 Zeichen die 12 Monate und Organe des Menschen, die 7 Tore, durch die er mit der Welt in Verbindung steht sowie die 7 Schöpfungstage, dazu die drei „Mütter“.
Damit ist das hebräische Alfabet eine faszinierende und unerschöpfliche Anschauung der Schöpfung, so dass man mit der jüdischen Tradition sagen kann:
Gott schaut in die Tora und machte nach ihr die Welt.
Der evangelische hohenlohische Maler Dieter Franck war von Friedrich Weinrebs Lehre so begeistert, dass er zu jedem der 22 Zeichen ein Aquarell schuf.
Dem früheren Pfarrer Günther der katholischen Kirche St. Johannes Affalterbach wiederum lagen diese Aquarelle am Herzen. Daher wurde die Kirche nach ihrer Renovierung nicht nur mit einem beeindruckenden Labyrinth ausgestaltet, sondern auch mit Kunstdrucken nach den Aquarellen von Dieter Franck.
Abbildungen der Darstellungen von Dieter Franck und Erklärungen von Pfarrer Günther dazu auf der Grundlage der Deutungen Friedrich Weinrebs findest du hier zum Download.
Diese Erklärung sind freilich so knapp gehalten, dass sie in dir vor allem die Lust wecken sollen, mehr zu erfahren. Wenn das der Fall ist, empfehle ich dir das Büchlein „Buchstaben des Lebens. Das hebräische Alphabet. Erzählt nach jüdischer Überlieferung“ von Friedrich Weinreb (163 Seiten, 4. Auflage 2010, 20 €). Hier wirst du erfahren, wie die hebräische Sprachlehre zugleich Lebenslehre, ja Sinnlehre enthält.
In jedem Fall lohnt es, dass du die hebräischen Buchstaben schreiben lernst, um dann aus und mit ihnen leben zu lernen. Hier eine Übersicht des Alfabets mit den Buchstaben in der Quadratschrift, in Schreibschrift, in der sogenannten Raschi-Schrift, in der die Bibel- und Talmudkommentare von Raschi (= Rabbi Schlomo ben Jizchak) gedruckt werden, sowie in der Schreibweise, welche für Torarollen verwandt wird (Quelle talmud.de):
Die Aussprache der 22 Buchstaben kannst du dir hier anhören.
Einen guten Grundkurs zum hebräischen Alfabet findest du auf YouTube. Da kannst du gleich mitschreiben:
Lernen ist immer ein bisschen anstrengend. Zur Erholung und Entspannung noch ein Vorschlag: Höre doch den israelischen Radiosender Gimel (Sender 3 – Diesen Zahlenwert und Buchstaben kennst du ja jetzt schon!). Dieser bringt ausschließlich hebräische Lieder. Mit ihnen kommt der Klang des Iwrit in deine Ohren!
Ich wünsche dir einen klangvollen Sonntag und eine gute Woche.
Herzlich, Dein Ricklef