ahavta+ lernt die Zehn Gebote
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In der neuen Folge der Videothek des Judentums unter dem Reihentitel „Frag den Rabbi!“, die du exklusiv und nur hier bekommst, geht es um den Dekalog – wörtlich „Die Zehn Worte“. So nennen Juden die Zehn Gebote. Sie gelten für Juden und Christen gleichermaßen, stehen sie doch in der gemeinsamen Bibel, in 2. Mose 20. Doch sie werden unterschiedlich wahrgenommen.
Schon die Zählung ist verschieden: Im Judentum gibt es im Vergleich zum Christentum ein gesondertes zweites Gebot, nämlich sich von Gott kein Bildnis zu machen. In der Bildhaftigkeit besteht ein starker Unterschied, so ist in keiner Synagoge ein Bild Gottes zu finden.
Anhand der beiden symbolischen Gebotstafeln auf dem Tora-Vorhang der Erfurter Synagoge erläutert Rabbiner Andrew Steiman das jüdische Verständnis des Dekalogs.
Jedenfalls in den evangelischen Kirchen. In der katholischen Kirche „verschwand“ er im vergangenen Jahrhundert mit der Liturgiereform. Bei ahavta+ habe ich am 18. Juli über die Bedeutung des Tages geschrieben – im Zusammenhang mit dem 9. Aw im jüdischen Kalender.
Um den Tag christlichen Nachdenkens über das Verhältnis zum jüdischen Volk auch heute wahrzunehmen, teile ich mit dir den Link eines Vortrages, den Prof. Dr. Susannah Heschel vom Dartmouth College, New Hampshire (USA), am 8. Juni bei einer Studientagung des Deutschen Koordinierungsrates gehalten hat. Er stand unter der Überschrift: Wie Jesus zum 'Arier“ wurde – Die „Entjudung“ des Christentums im Nationalsozialismus und der Umgang mit dem Judentum in Kirche, Theologie und Religionsunterricht heute.
Susannah Heschel war 1994 mit die erste, die neu auf das Wirken des Eisenacher „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“ im Nationalsozialismus aufmerksam gemacht hatte.
In ihrem Vortrag fragt sie nach den Motivationen und Zielen der Mitarbeiter, zeichnet die Aktivitäten des Instituts nach, die von wissenschaftlichen Tagungen über „entjudete“ christliche Literatur bis zu Pfarrerschulungen reichten, und stellt diese in den größeren Kontext der sogenannten „Judenforschung“ im nationalsozialistischen Deutschland. Dabei beleuchtet sie auch, weshalb besonders die protestantische Theologie so anfällig war für Rassenlehre, Führerkult und nationalsozialistische Ideologie.
Vortrag von Prof. Dr. Susannah Heschel
Nach solch „schwerer Kost“ noch etwas Heiteres und Erstaunliches zum Schluss:
So sagt Jesus in Johannesevangelium Kapitel 21 zu Petrus. Schon dieser hat erfahren, dass das gar nicht so einfach ist.
Die folgenden außergewöhnlichen Drohnenaufnahmen zeigen die beeindruckenden Bewegungen einer Schafherde in Israel. Aufgenommen hat sie der Fotograf Lior Patel. Der 42-Jährige kommt aus Haifa im Norden Israels. Das Video-Projekt hat er zusammen mit einer Schäferfamilie umgesetzt, die nur wenige Kilometer südlich seiner Heimatstadt lebt. Mehr als tausend Tiere leben in der Herde. In dem Video dokumentiert er den Übergang von den Winterweidegebieten zu der Weide im Sommer – dafür müssen die Tiere eine etwa 7 Kilometer lange Strecke zurücklegen.
Besonders beeindruckt war Patel von dem Können der Schäfer: „Mustafa und seine Familie steuern die Herde auch mit der Hilfe der Schäferhunde beispielhaft und auf faszinierende Weise.“ Schon bei der ersten Begegnung mit den Tieren sei er begeistert gewesen: „Mich haben die beeindruckenden Bewegungen der Herde in ihren Bann gezogen und ich wollte die Elastizität während ihrer Bewegung verstehen.“
“Was ich total spannend finde, ist, wie einige der Schafe stehenbleiben und zum Beispiel grasen. Sobald das Ende der Herde näherrückt, gliedern sie sich aber wieder ein.”
Wenn du dich, wie ich, gar nicht satt sehen kannst an den Bewegungen, die zu allerlei Assoziationen anregen, kannst du auf Lior Patels Website weiterschauen…
Eine der Verknüpfungen in meinem Info-Brief von Donnerstag mochten die E-Mail-Provider leider gar nicht. Sie blockierten daher seine Auslieferung bei einem reichlichen Drittel der Abonnenten. Falls du dazu gehörst und den Newsletter nicht empfangen hast, kannst du ihn hier aufrufen:
Ich wünsche dir einen schönen und erholsamen Sonntag und grüße dich
herzlich, Dein Ricklef