ahavta+ lernt mit dem & für das Judentum
Dieses schöne Foto sandte mir eine Leserin aus dem Kibbuz Jiron in den Bergen Obergaliläas an der libanesischen Grenze. We-ahavta, „du wirst lieben“, ist das erste Wort der beiden Gebote der Gottes- und der Nächstenliebe in 5. Mose 6,5 und 3. Mose 19,18.
Keiner Religion anzugehören ist im Staat Israel nicht vorgesehen. Das hat er vom ottomanischen Reich und, diesem folgend, von der britischen Mandatsregierung übernommen. Es gibt keine Standesämter für eine Zivilehe, auch keine Friedhöfe, die nicht einer Religion zugeordnet sind. Dementsprechend kann man auch nicht aus seiner Religion „austreten“, wohl aber natürlich „säkular“ = nichtreligiös leben.
Zum Download als druckfähige Datei mit freundlicher Erlaubnis der BlickPunkt.e, Materialien zu Christentum, Judentum, Israel und Nahost
Unter diesem Titel beschreibt Prof. Dr. Peter von der Osten-Sacken (Berlin) „Veränderungen in der christlichen Theologie nach der Schoa“. Dir möchte ich seinen Beitrag zum Studium geben. Weniger, weil er an relativ entlegener Stelle erschienen ist, nämlich hier:
Das Inhaltsverzeichnis des Bandes weist zahlreiche interessante Aufsätze aus.
Vielmehr benennt der Beitrag zugleich die Triebfeder meiner Informationsbriefe und Videos. Anhand von zwei Zitaten möchte ich das kurz verdeutlichen. Seite 56 verweist Peter von der Osten-Sacken auf den amerikanischen Rabbiner Irving Greenberg. Dieser hat
bereits früh eindringlich und verstörend zugleich gemahnt, mit der Überwindung der von der Kirche auf vielfältige Weise gelehrten, zerstörerischen Judenverachtung stehe die Zukunft der Kirche auf dem Spiel: „Angesichts des Holocausts ‘stirbt’ das klassische Christentum, um zu neuem Leben wiedergeboren zu werden, oder es lebt unbeeinflusst weiter, um vor Gott und den Menschen zu sterben.“ Zugleich hat er beide Seiten, Juden und Christen, mit dem Postulat konfrontiert: „Keine theologische oder sonstige Aussage sollte gemacht werden, die in der Gegenwart der verbrennenden Kinder nicht glaubwürdig wäre.“ Wer könnte dem widersprechen, ohne unglaubwürdig zu werden?
Auch 44 Jahre nach Greenbergs Alternativen für die Zukunft des Christentums scheint mir die Entscheidung darüber nicht gefallen zu sein. Wieviel Zeit, Leben oder Tod zu wählen, mag noch bleiben?
Der Aufsatz schließt mit den folgenden Worten von der Osten-Sackens:
Das Thema hat es bedingt, dass wir uns durchgehend mit der Beziehung von Kirche und Synagoge, Christentum und Judentum befasst haben. Dies ist freilich nur die eine Seite der Medaille. Es könnte der Eindruck entstehen, dass das Judentum für Christinnen und Christen nur von Bedeutung ist, sofern es für sie auf irgend eine Weise von Nutzen ist. Darum ist die andere Seite mit Nachdruck zu unterstreichen: Das Judentum ist zugleich ein Wert an und für sich, ungeachtet seines möglichen Gewinns für Theologie und Kirche. In diesem Sinne möchte ich mit der trefflichen Formel aus dem Talmud schließen: Geh hin und lerne!
„Gehen“ in ein neues und tieferes Verständnis des Judentums und „lernen“, was der Ur- und Verheißungsgrund der Tora bedeuten, das möchte ich mit ahavta+ oder auch dem wöchentlichen „Wort zum Schabbat“ eines jüdischen Lehrers – und zusammen mit dir. „Mit dem Judentum lernen“ kommt nach dem Verfasser des Aufsatzes „erst dann zur Geltung, wenn es zugleich als ein Lernen für das Judentum verstanden wird.“
Hier nun der Link zum Download des Beitrages:
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Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und grüße
herzlich, dein Ricklef