ahavta+ trifft den früheren Mossad-Chef
Nur Tage nach seinem planmäßigen Rücktritt machte Yossi Cohen im israelischen „Kanal 12“ konkrete Details bekannt zu den Maßnahmen des Mossad gegen das Nuklearprogramm von Teheran, seine Rolle beim Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, seinen Gaza-Fehler sowie seine Hoffnungen auf das Amt des Premierministers bekannt.
Für den Download findest du eine Übersetzung des spannenden Beitrages von The Times of Israel von Freitag.
Wenn du diese Ausgabe liest, gibt es vielleicht bereits eine jüdisch-arabische Regierung in Israel. Es wäre die erste in der Geschichte des Staates. Nach zwölf Jahren an der Macht muss Benjamin Netanyahu wohl abtreten. Mitverantwortlich ist Naftali Bennett, langjähriger Berater und Verbündeter Netanyahus. Was ist geschehen, dass sich der frühere Zögling von seinem einstigen Mentor abgewendet hat? Über Bennett und seine wahrscheinlichen Motive erzählt die Nahost-Redakteurin Andrea Spalinger der NZZ im Podcast.
Es lohnt sich, bei „NZZ Akzent" mehr über Naftali Bennett zu erfahren:
NZZ Akzent: Netanjahu – vom Freund entmachtet
Diese Frage habe ich Rabbiner Andrew Steiman aus Frankfurt gestellt, der für unser Gespräch in die Erfurter Synagoge kam. Der folgende Film gibt dir als fünften Teil der Videothek über Judentum und jüdisches Leben seine Antwort (12 min).
Das Wort «Jude» gilt unter Muslimen bis heute als Schimpfwort. Alles, was böse ist, wird mit Juden in Verbindung gebracht. Schon während meiner Jugend verinnerlichte ich die Gleichsetzung von geldgierigen Menschen mit «den Juden». Auch die Beschimpfung «geldgierige Juden» ist geläufig. Als ich siebzehn Jahre alt war, erzählte uns unsere Geschichtslehrerin auf dem Gymnasium, dass die Juden die Welt durch ihren Reichtum beherrschten und kontrollierten.
Das schreibt der Islamwissenschafter Abdel-Hakim Ourghi in einem ebenso persönlich wie analytisch gehaltenen Beitrag in der NZZ. Sein Fazit ist ernüchternd:
Heute scheint es mir, dass die islamische Kultur ohne Feindbilder nicht überlebensfähig ist. Sie müssen aufbewahrt und aufrechterhalten werden, um zu verhindern, dass sie sich mit den eigenen, hausgemachten Problemen auseinandersetzen muss. Ihre seit Jahrhunderten andauernde Sinnkrise mit ihren politisch-wirtschaftlichen Dimensionen benötigt Israel, die Juden und den Westen als Feinde.
Wie wichtig es ist, nicht nur einem Antisemitismus von rechts, sondern auch einer muslimischen Judenfeindschaft in Deutschland entgegenzutreten, auch wenn es politisch unbequem ist, davon kann Ben Salomo ein Lied singen. In „Deduschka“ reflektiert er seine persönliche jüdische Perspektive auf die Entwicklungen bei uns.
Danke für deine Mitgliedschaft bei ahavta+! Einen sonnigen Sonntag und Schalom wünscht dir
herzlich, Dein Ricklef