ahavta+ || Alle Täter des Frevels – im Nu mögen sie zugrunde gehen. NO MORE TIME!
„Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.“ (Elie Wiesel)
Vier Monate sind es in dieser Woche, die seit dem Überfall von Gazanern und Angehörigen von Hamas und Islamischem Jihad auf Israel vergangen sind. In Israel hat sich die Spannung verstärkt. Auf der einen Seite blockieren Familienangehörige von Menschen, die nach Gaza verschleppt worden sind und dort als Geiseln gehalten werden, Straßen und demonstrieren vor Ministerien. Angesichts von 120 Tagen Gefangenschaft in den Tunneln unter Gaza unter extremen Bedingungen und als Schutzschild für die Hamas-Führung ist der Ruf verständlich: „No more time“.
Von außen wird der Druck der US-amerikanischen Regierung immer stärker, zu einem Abkommen mit den Palästinensern und möglichst sogar zu einer Vereinbarung über einen palästinensischen Staat zu kommen. Präsident Joe Biden braucht für den Wahlkampf für seine Wiederwahl im November „Ruhe im Karton“.
Auf der anderen Seite hat die Israelische Verteidigungsarmee im Gaza-Streifen zwar Fortschritte in der Ausschaltung von Kräften der Hamas sowie in der Infrastruktur des Terrors gemacht, die nicht einmal Militärexperten für möglich gehalten hätten. Doch um das Ziel zu erreichen, Hamas keinen Wiederaufstieg zu ermöglichen, ist noch viel Zeit erforderlich, vermutlich bis Ende des Jahres.
Die meisten Menschen in Deutschland werden von all dem nicht angefochten. Über „Deutsche Gleichgültigkeit“ im Blick auf das Hamas-Massaker vom 7. Oktober schreiben Haya Schulman und Michael Waidner in der FAZ. Ihren Gastbeitrag stelle ich dir in Auszügen vor.
Bei uns wird mithilfe „aktiver Wissensleugnung“ das Engagement für die Palästinenser im Gaza-Streifen immer größer. Den Ausdruck verwendet Boris Kotchoubey in einem Artikel, in dem er u.a. über „Das Ende der Unschuld“ im Blick auf die Palästinenser schreibt.
Die Zeit drängt. Doch nicht nur für die israelische Kriegführung, für das Leben der Entführten, für den amerikanischen Präsidenten und für radikale Veränderungen in der deutschen Gesellschaft, sondern auch für Christinnen und Christen – gerade weil sie zumeist verdrängt haben, dass ihnen ihr Herr gesagt hat: Merkst du nicht, dass ich vor der Tür stehe und anklopfe? (Offenbarung 3,20) Über das Drängen der Zeit und der Hoffnung soll es darum am Schluss der heutigen Ausgabe gehen.
Ich danke dir für deine Treue in dieser Zeit mit deinem Abonnement für ahavta - Begegnungen – und besonders, wenn du Mitglied bei ahavta+ bist – und wünsche dir einen guten Sonntag
herzlich
dein Ricklef Münnich
PS: Wenn du dich über die Entwicklungen in Israel informieren möchtest, tritt der WhatsApp-Gruppe „Israel at War – Daily Updates“ bei, in der ich täglich Beiträge veröffentliche.
Deutsche Gleichgültigkeit
Warum bleiben die Reaktionen auf das Hamas-Massaker am 7. Oktober so indifferent? fragen Haya Schulman und Michael Waidner in einem Gastbeitrag in der FAZ. Sie stellen fest: Gleichwohl die Hamas die Verantwortung dafür [für den Akt der Selbstverteidigung, mit dem Israel seit dem 7. Oktober gegen die Hamas kämpft] trägt, steigt nicht etwa der Druck auf die Hamas, den Kampf zu beenden und die Geiseln freizulassen, sondern auf Israel. Die Antwort der Autoren:
Der Eindruck entstand, es gehe um einen Konflikt zwischen Israel und Palästina, nicht um den Kampf Israels gegen die Terrororganisation Hamas und ihre Verbündeten. Der einst breite Konsens darüber, was Terror ist, scheint verloren. Der Hamas ist es gelungen, die Realität zu verdrehen und aus legitimer Selbstverteidigung gegen den Hamas-Terror einen ungerechtfertigten Angriff auf die Bevölkerung Gazas zu machen.
Auch Medien stellten Israel und Hamas auf eine Stufe, legitimierten dadurch die Hamas und lenkten die Aufmerksamkeit weg vom eigentlichen Thema, dem Kampf gegen Terror, hin zum von der Hamas gewollten Thema, Israel gegen Palästinenser.
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