Chanukka • das 8. Licht || Vom Makkabäer-Aufstand zum Krieg im Homeoffice
Deutschland setzt auf Panzer, die Realität auf Drohnen. Vorschlag zur Landesverteidigung: Warum Gamer im Homeoffice die besseren Soldaten wären als Wehrpflichtige im Schlamm.
Ein täglicher Gedanke zu Chanukka von einem der jüdischen Autoren bei ahavta - Begegnungen tritt neben den „ahavta adventskalender“ – und dieser etwas zurück. Im Verlauf des Festes wird er nicht per E-Mail verschickt. Auf der Website findest du jedoch das gewohnte Foto mit einem Zitat.
Die Chanukka-Geschichten variieren, aber im Grunde wollten die Juden nicht kämpfen. Sie begannen keinen Angriffs- oder Eroberungskrieg – das war Antiochus Epiphanes aus Syrien. Mattathias sagte jedoch: „Wenn es notwendig ist, uns zu verteidigen, werden wir uns verteidigen!“ Und so wurde Modiin zu einem Zentrum des Widerstands. „Kommt!”, sagte er, und viele kamen. Sie reagierten, siegten, reinigten den Tempel und retteten ihr Judentum.
Panzer oder Spielzeug?
Und was machen wir in Deutschland? Gute Frage. Im Bombardier-Werk in Görlitz sollen nun Panzer statt (ironischerweise) Personenzüge für die israelische Staatsbahn gebaut werden. Warum? Der Krieg hat sich in den letzten paar Jahren grundlegend gewandelt. Hat die Bundeswehr das wirklich noch nicht bemerkt? Ein Panzer ist heute kaum mehr als ein Spielzeug, ein Ziel für eine Drohne, ein stählerner Sarg für die Besatzung. Die Ukrainer haben Hunderte, Tausende russischer Panzer und gepanzerter Fahrzeuge zerstört. Warum also noch mehr davon bauen? Nur für die Rheinmetall-Aktionäre?
Nein, denn Krieg bedeutet heute Cyberkrieg und Drohnen. Und hier sehen wir, wie dumm die Politik ist: Seit Monaten wird im Bundestag über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert. Einige Parteien und das BSW sind dagegen. Aber das ist der falsche Ansatz! So lockt man junge Deutsche heute nicht mehr an.
Rekrutierung im Kinderzimmer
Stattdessen braucht es eine neue, relevante Kampagne. Hier ist ein bescheidener Vorschlag als Beispiel:
„Junge Leute! Ihr spielt seit Jahren Kriegsspiele auf euren Konsolen, Laptops, Tablets und mehr. Ihr habt euch selbst beigebracht, Drohnen zu fliegen. Jetzt werden wir euch dafür bezahlen! Ihr könnt vom Homeoffice aus kämpfen und erhaltet von uns eine Pendlerpauschale, als würdet ihr in die Kaserne fahren. Zur rechten Zeit erhaltet ihr außerdem eine gute Rente. Keine Kälte, kein Schlamm, kein Blut! Keine unbequemen Uniformen oder Stiefel! Bleibt, wie ihr seid – einsame Nerds, die bei ihren Eltern wohnen –, und verteidigt von dort aus euer Land! Computerfreaks, meldet euch (natürlich online) beim Bundesministerium für Online-Unfug (www.kriegfuerpazifisten.de).“
Innerhalb von zwei Wochen werden sich Tausende ohne Sorgen oder Proteste für das neue Apple-Makkabäer-Korps melden. Die Makkarosoft-Hackerbrigade wird alle russischen Wodka-Produktionsstätten sowie Raffinerien und Pipelines sabotieren, sodass der russischen Armee der Alkohol ausgeht und sie kampfunfähig wird.
Ein wundersamer Krieg.
Das wird viel Geld sparen für Kasernen, Stiefel, Ausbildung, Paraden, Treibstoff und Tickets der Deutschen Bahn für Soldaten, die jedes Wochenende mit ihrem Gepäck im Gang sitzen müssen. Eine Pauschale (steuerfrei aus dem Verteidigungshaushalt) an die Eltern für den zusätzlichen Stromverbrauch ihrer Teenager in den Schlafzimmern und für Pizzalieferungen sowie vielleicht ein paar extra verschlüsselte Handys wird genügen. Die Jugendlichen von heute wissen ohnehin schon viel besser als die Generäle und die alten Herren im Generalstab, was zu tun ist und wie es geht – man muss ihnen nur ein paar Koordinaten schicken. Den Rest erledigen sie selbst. Es wird ein wundersamer Krieg sein!
Chanukka sameach,
Rabbiner Dr. Walter Rothschild




Großartige Idee;)!
חג חנוכה שמח