ahavta+ wünscht Chanukka sameach
Die erste Kerze auf den Adventskränzen der Christen leuchtet und am Abend entzünden Juden das erste Licht am Chanukka-Leuchter
Es ist ein seltenes zeitliches Zusammentreffen: Heute leuchtet die erste Kerze auf den Adventskränzen der Christen und am Abend entzünden Juden das erste Licht am Chanukka-Leuchter. Der jüdische Kalender bringt es mit sich, dass das Lichterfest zumeist viel näher an Weihnachten liegt.
Daher wünscht ahavta+ heute nicht nur Jüdinnen und Juden Chag Chanukka sameach, ein frohes Chanukka-Fest, sondern bringt dir einige Hintergründe dieses einzigen jüdischen Festes nahe, das nicht in der Bibel genannt wird.
Außerdem:
die posthume Ehrung von Obberrabbiner Jonathan Sacks für sein Lebenswerk;
die Einladung, an der „weltweiten Chanukka-Feier zu Ehren von Holocaust-Überlebenden“ teilzunehmen;
die 15. Folge der Video-Reihe „Frag den Rabbi!“.
Das Chanukka-Fest
Das Chanukka-Fest dauert acht Tage. Der wesentliche Brauch ist, jeden Abend eine (weitere) Lampe oder Kerze an der Chanukkia, einem Leuchter mit neun Armen zu entzünden. Dabei steht ein – in der Mitte oder seitwärts stehender – Arm für die „Dienerkerze“, den Schammes (hebräisch Schammasch). Dieser wird zuerst angezündet und dann benutzt, ein Licht am ersten Abend zu entzünden, zwei am zweiten Abend, drei am dritten, und so fort.
Der Leuchter wird üblicherweise ans Fenster gestellt, so dass das Licht nach draußen dringen und gesehen werden kann, um so „das Wunder zu verbreiten“.
Um welches Wunder geht es?
Im Talmud Schabbat 21b wird gesagt:
Als die Griechen in das Heiligtum eindrangen, zerstörten sie alle Ölkrüge, die sich im Heiligtum befanden, indem sie sie berührten, was sie unbrauchbar machte. Als die Hasmonäer sie besiegten und siegreich aus der Schlacht hervorgingen, suchten sie überall nach Olivenöl, um die Menora im Tempel wieder anzuzünden, konnten aber nur einen Krug Öl finden, der das Siegel des Hohepriesters trug, das von den Griechen nicht beschädigt worden war. Dieser Krug mit Öl reichte nur, um die Menora einen Tag lang anzuzünden. Es geschah ein Wunder, und die Menora brannte mit diesem Öl acht Tage lang. Im nächsten Jahr richteten die Weisen ein Fest ein, um sich an diese Tage zu erinnern und sie zu feiern, indem sie Hallel (= Psalm 113–118) sangen und besondere Dankgebete sprachen.
Die Zahl acht
Im Judentum steht die Zahl 8 für Wunder, für die Übersteigung der Realität. Warum? Weil sie jenseits der 7 liegt, welche für die natürliche Welt steht – die 7 Tage der Schöpfung.
Darum ist es übrigens, wenn man nicht den Kern des Christentums aufgeben will, so wichtig, dass der Schabbat, der Samstag, der siebte Tag ist und bleibt. Im Sonntag als dem Tag der Auferweckung Jesu von den Toten – ein Wunder – liegt das Geheimnis des achten Tages. Da unsere Welt jedoch (noch) die natürliche und unverwandelte ist, kehrt der Sonntag zur 1 zurück und bildet den ersten Tag der Woche.
Folgst du jedoch dem Brauch der unerlösten Welt und nennst Montag deinen ersten Wochentag, verlierst du die Bindung an das Wunder.
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