der ahavta adventskalender • 14
Das 14. Tor im Warten auf das Fest der Geburt von Jesus von Nazaret
In diesem Jahr enthält der ahavta adventskalender 24 Zitate, die mir etwas bedeuten. Von Jüdinnen und Juden, die etwas weiterzugeben haben.
David Ben-Gurion (1886–1973) war der erste Ministerpräsident des Staates Israel – in einer Zeit existenzieller Bedrohung. In seinen Gründungsjahren um 1948 herum stand das Land militärisch, ökonomisch und demografisch vor scheinbar unüberwindbaren Hürden. Nach rein rationalen, statistischen Berechnungen und militärischen Kräfteverhältnissen war das Überleben des Staates unwahrscheinlich. Ben-Gurion jedoch meinte:
Ben-Gurions Aussage ist kein Ausdruck von Naivität, sondern eines harten Pragmatismus. Für ihn bedeutete „Realismus“, die Unwägbarkeiten des menschlichen Geistes, die Kraft der Vision und das Eintreten des Unmöglichen als festen Bestandteil der Wirklichkeit mit einzukalkulieren. Wer diese „unberechenbaren Variablen“ ignoriert, sieht die Realität nicht vollständig.
Oft verwechseln wir in unserem Alltag Realismus mit der bloßen Berechnung von Wahrscheinlichkeiten. Wir schauen auf unsere Probleme, auf die Enge einer Situation oder auf eine unsichere Zukunft und kalkulieren unsere Chancen. Wenn die Zahlen nicht stimmen, wenn die Logik sagt „Es gibt keinen Ausweg“, dann nennen wir das realistisch. Doch das ist ein Irrtum. Es ist nur eine begrenzte Sicht auf das, was möglich ist.
Das Wunder ist die Vervollständigung der Realität. Es ist der Moment, in dem das, was wir nicht sehen konnten, in das eintritt, was wir sehen.
In Zeiten der Unsicherheit ist das Warten auf das Wunder keine Flucht, sondern eine aktive Haltung des Vertrauens. Es bedeutet, den Raum für das Unerwartete jederzeit offen zu halten. Es bedeutet, nicht nur mit dem zu rechnen, was du fürchtest, sondern auch mit dem, was dich rettet.
Wahre Bodenständigkeit schließt den Himmel mit ein. Erlaube dir, ein echter Realist zu sein: Jemand, der weiß, dass die nächste Wendung zum Guten jenseits der jetzigen Vorstellungskraft liegt, aber jederzeit in die Wirklichkeit einzubrechen vermag.
Meditationsfrage:
Welche „logische“ Begrenzung in meinem Leben halte ich für eine unumstößliche Tatsache – und wie würde sich mein Handeln ändern, wenn ich die Möglichkeit einer unerwarteten Wendung als reale Option zulasse?
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