der ahavta adventskalender • 23
Das 23. Tor im Warten auf das Fest der Geburt von Jesus von Nazaret
In diesem Jahr enthält der ahavta adventskalender 24 Zitate, die mir etwas bedeuten. Von Jüdinnen und Juden, die etwas weiterzugeben haben.
Schammai lebte um die Zeitenwende. Er gründete eine pharisäische Toraschule. Seinem folgenden Ausspruch geht in den „Sprüchen der Väter“ voran: „Mache deine Tora zu etwas Beständigem!“
Im Advent neigen wir oft dazu, die Stille mit vielen Worten zu füllen – mit frommen Wünschen, geschäftigen Planungen und eifrigen Versprechungen für das neue Jahr. Doch die Weisheit Schammais erinnert uns daran, dass das eigentliche Gewicht nicht auf der Zunge, sondern in unseren Händen liegt. Gerade in der Zeit des Wartens auf das Licht zählt die Tat mehr als die Rede.
Es ist eine Einladung, die Lautstärke unserer Absichtserklärungen herunterzudrehen und stattdessen die Intensität unseres Handelns zu erhöhen. Ein leiser Besuch bei einem Menschen, der sich drüber freut, wiegt schwerer als hundert angekündigte gute Taten. Ein konkretes Geschenk der Zeit wirkt tiefer als lange Erklärungen über Nächstenliebe.
Und wenn wir dann handeln, geschieht das Wunder der Begegnung in unserem Gesichtsausdruck. Ein freundlicher Blick, ein offenes Lächeln – das ist wie das Entzünden einer Kerze in der Dunkelheit eines anderen Menschen. Gott kommt uns im Antlitz des Nächsten entgegen. Wenn wir jedem, der uns begegnet, mit dieser inneren Helligkeit entgegentreten, machen wir den Advent konkret. Wir werden selbst zu dem Licht, auf das wir warten: weniger Worte, mehr Wärme, spürbare Tat.
Meditationsfrage:
Wo kann ich heute darauf verzichten, mich zu erklären, um stattdessen einfach zu handeln – und wem möchte ich dabei ganz bewusst mit einem offenen, freundlichen Gesicht begegnen, das mehr Wärme schenkt als jedes gesprochene Wort?
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