unterwegs || feiern & lernen an Schawuot
In der Nacht von Schawuot zu lernen ist Tradition im Judentum. Rabbiner Andrew Steiman lädt dazu in die Synagoge der Budge-Stiftung ein.
Schalom,
Pessach und Schawuot sind verbunden durch Sefirat Omer, das Zählen von 50 Tagen. Ostern und Pfingsten sind verbunden durch ebenfalls 50 Tage. Kein Zufall. Beauftragung und Bevollmächtigung folgen der Befreiung.
Ich freue mich, diese Verbindungslinie bei ahavta unterwegs darstellen zu können. Nachdem wir zu Pessach den Seder mit Rabbiner Andrew Steiman in der Frankfurter Budge-Stiftung gefeiert haben, lade ich dich heute zum Wochenfest dorthin ein.
Ich wünsche dir a gut woch sowie einen gesegneten Sonntag
dein Ricklef Münnich
PS: ahavta+ erscheint morgen zum mit der Dunkelheit beginnenden Jom haSikaron laSchoa we-laGewura, dem israelischen Tag des Gedenkens an die Schoa und an das jüdische Heldentum.
Tikkun Lel Schawuot
Der Brauch des nächtlichen Lernens am Wochenfest geht vermutlich auf die Kabbalisten von Safed zurück und fand von dort aus seinen Weg in die jüdischen Gemeinden Europas. Was ist der Grund dafür? Zwei Andeutungen:
Schawuot ist sman matan toratenu, „Zeit der Gabe unserer Tora“. Diese Zeit ist nicht nur am Sinai gewesen. Vielmehr brachten Lehrer der Tora das Feuer vom Sinai immer wieder zum Brennen. So zum Beispiel Ben Asai:
Ben Asai saß und forschte (in der Schrift), und das Feuer flammte rings um ihn her.
(Er sagte:) Ich reihe die Worte des Gesetzes an die Propheten und die Worte der Propheten an die Schriften, und die Worte des Gesetzes freuen sich wie am Tage, da sie auf dem Berge Sinai gegeben wurden; denn wurden sie nicht ursprünglich vom Sinai im Feuer gegeben, wie es heißt: „Und der Berg brannte im Feuer“ (5. Mose 4,11)?
Lernen der Tora am Wochenfest vergegenwärtigt also das Ereignis der Offenbarung der Tora.
Im Midrasch Pirke DeRabbi Elieser steht, dass das jüdische Volk in der Nacht von Schawuot schlafen ging und Gott sie am nächsten Morgen mit Donner und Blitzen aufwecken musste. Sie hatten also das bedeutendste Ereignis seit der Befreiung aus Ägypten verschlafen! Das ist ein Zeichen dafür, dass das Herz des Menschen geweckt werden muss. Es ist nicht wach, sondern schläft. Im Lernen in der Nacht von Schawuot versuchen wir, durch die Tora Israels in einen Zustand wachen Bewusstseins zu kommen. Daher werden wir spät oder gar nicht schlafen gehen.
Das Programm (in Auszügen)
Donnerstag, 25. Mai 2023
Anreise und Mittagessen
Workshop mit Ricklef Münnich zu den Wurzeln des christlichen Pfingstfestes
Workshop mit Andrew Steiman über die Bedeutung des Omer und die Verbindungslinie von Pessach zu Schawuot
Gottesdienst zu Erew Schawuot in der Synagoge der Budge-Stiftung
Tikkun Lel Schawuot – Toralernen solange wie jeder will und kann
Freitag, 26. Mai 2023
Gottesdienst zu Schawuot in der Synagoge der Budge-Stiftung
Besuch des Jüdischen Museums Frankfurt
Kabbalat Schabbat, anschließend Kiddusch
Samstag, 27. Mai 2023
Abreise oder Teilnahme am Schabbatgottesdienst in der Großen Synagoge (Westend-Synagoge)
Das vollständige Programm mit allen Einzelheiten und Informationen zu unserer Begegnung findest du hier: schawuot.eventbrite.de.
Dort kannst du auch ab sofort dein Teilnehmerticket erwerben:
Für Mitglieder von ahavta+ gibt es einen Preisnachlass von 5 %. Das ist die Gelegenheit für freie Abonnenten, jetzt eine Mitgliedschaft abzuschließen.
Mit einem 7-tägigen kostenlosen Probeabonnement weiterlesen
Abonnieren Sie ahavta - Begegnungen, um diesen Post weiterzulesen und Sie erhalten 7 Tage kostenlosen Zugang zum gesamten Post-Archiv.