unterwegs || genau hinschauen
Israel wird von Deutschland aus inzwischen ganz anders betrachtet als mit den Augen der Menschen in Jerusalem, Haifa oder Tel Aviv. Da hilft nur selber hinfahren und sehen und hören.
Schalom,
nein, es war keine „Schießerei“, wie das ZDF meldete, bei der ein Einwohner von Silwan am Schabbat-Abend neun Menschen vor einer Synagoge im Jerusalemer Wohngebiets Newe Jaakow umgebracht hatte, sondern es war ein Terrorakt. Das schreibt der Fernsehsender aber nicht, sondern drückt sich im Passiv aus: „Bei Schüssen … sind mindestens sieben Menschen getötet worden.“ Dafür versucht er beim Status des überwiegend von religiösen Juden bewohnten Viertels umso mehr, sich vermeintlich völkerrechtlich korrekt auszudrücken: Der Name Newe Jaakow wird nicht genannt, jedoch betont, dass die Schüsse „in einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem“ fielen. Die Deutung der Tat wird bereits im Titel der Meldung der Hamas überlassen, die von „Vergeltung“ spricht.
Während ein einordnendes Adjektiv bei der Hamas fehlt, wird Itamar Ben-Gvir gleich zweimal als „rechtsextrem“ deklariert. Die „Worte aus dem Mund eines rechtsextremen Polizeiministers“ – „Wir müssen uns jetzt als Regierung kümmern. Wir müssen reagieren. So kann es nicht weitergehen.“ – „deuteten laut ZDF-Korrespondent … daraufhin, dass eine weitere Eskalation zu befürchten sei.“ Diese Empfehlung ist nicht neu: Besser nimmt Israel Terror einfach hin; alles andere eskaliert und „dreht an der Gewaltspirale“ und „gießt Öl ins Feuer“ und was der Floskeln mehr ist.
Wenn schon der klare Fall eines Terroranschlags dem Framing unterliegt (laut Wikipedia „der meist bewusst gesteuerte Prozess einer Einbettung von Ereignissen und Themen in Deutungsraster und Narrative“), wie soll dann jemand in Deutschland kompliziertere Faktenlagen innerhalb Israels sachgemäß verstehen und durchdringen können? Aktuell denke ich an die israelische Debatte um den Obersten Gerichtshof und ihre mediale Darstellung bei uns. Ich empfehle dir dazu den Beitrag von Alex Safian „Ist die Justizreform eine Gefahr für die israelische Demokratie?“ bei Audiatur Online.
Ich bin froh, dass wir heute um 17 Uhr wieder mit Johannes Gerloff in Israel sprechen können. Bist du dabei? Es sollte durchaus mehr Dialoge und Gespräche hin und her geben.
Oder, noch viel besser ist, du fährst selber nach Israel! Ich freue mich, nach langer Zeit wieder zwei Reisen anbieten zu können. Die eine stelle ich dir heute vor. Sie ist für Menschen geplant, die noch nie im heiligen Land waren, oder auch schon längere Zeit nicht mehr. In ganzen zwei Wochen führt sie dich zu den schönsten und bedeutsamsten Orten und Zielen beiderseits des Jordan und des Toten Meers.
Selber genau hinschauen und selber denken, das ist wichtiger denn je! Dazu gebe ich dir als Mitglied von ahavta+ ein Beispiel zum Vorbild aus den USA.
Ich wünsche dir a gut woch sowie einen gesegneten Sonntag
dein Ricklef Münnich
Jordanien- und Israelreise
Kultur und Religion in einmaliger Landschaft
15. bis 28. Oktober 2023
Wenn du Israel und Jordanien wirklich kennenlernen willst, bist du bei dieser Reise genau richtig. Zur intensiven Begegnung mit Menschen und Landschaften trägt auch die kleine Reisegruppe bei – höchstens 17 Teilnehmer fahren mit. Auch deshalb gilt: Melde dich bald an!
Der Hinflug geht von Frankfurt nach Amman, der Rückflug vom Ben Gurion-Airport bei Tel Aviv nach Frankfurt.
Einige Höhepunkte der Reise in Jordanien:
Moseberg Nebo
Madaba mit seinem berühmten Mosaik (älteste Karte Jerusalems)
Übernachtung in Zelten unter dem Sternenhimmel im Wadi Rum
Jeep-Tour im Wadi Rum
Ein voller Tag Besichtigung der Felsenstadt Petra
Wanderung zum Dorf Dana
Akaba am Roten Meer mit Gelegenheit zum Schwimmen und Schnorcheln
Einige Höhepunkte in Israel:
Timna Nationalpark bei Eilat mit antikem Kupferbergwerk
Machtesch Ramon im Negev, der weltweit größte Erosionskrater
Felsenfestung Massada
Baden im Toten Meer
Einige Höhepunkte in und bei Jerusalem:
Altstadt Jerusalems mit jüdischem, christlichen, armenischem und muslimischen Viertel
Betlehem mit Geburtskirche
Holocaust-Gedenkstätte Jad WaSchem
Jerusalem am Abend
Einige Höhepunkte Richtung Norden und See Genezaret
Ramalla
Taufstelle Jesu Qasr El-Yahud
christliche Stätten am See Genezaret
Naturschutzgebiet Dan-Quelle und antike Stadt Dan
Einige Höhepunkte am Mittelmeer:
Akko mit unterirdischer Kreuzfahrerstadt
Die Gärten der Bahá’í in Haifa
Tel Aviv, die weiße Stadt
die alte Hafenstadt Jaffa
Das ist dabei:
Flüge mit Steuern und Gebühren
13 Übernachtungen mit Halbpension
deutschsprachige jordanische oder israelische Reiseleitung
klimatisierter Reisebus für Fahrten laut Programm
Eintrittsgelder nach Programm
Weitere Informationen gibt es zum Aufrufen hier.
Wenn du dich entschieden hast, bei dieser einzigartigen Reise dabei zu sein, kannst du dein Anmeldeblatt laden.
Mit einem 7-tägigen kostenlosen Probeabonnement weiterlesen
Abonnieren Sie ahavta - Begegnungen, um diesen Post weiterzulesen und Sie erhalten 7 Tage kostenlosen Zugang zum gesamten Post-Archiv.