US-Politik: Außenminister Marco Rubio weist die angekündigte Anerkennung Palästinas durch westliche Staaten als „weitgehend bedeutungslos“ zurück und sieht dahinter vor allem innenpolitische Motive in Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Irland. Entscheidend für die Region sei nicht ein UN‑Beschluss, sondern dass palästinensische Gebiete nicht mehr von Terrororganisationen regiert werden; Sicherheit Israels stehe im Zentrum. Rubio machte zudem Frankreichs Anerkennungsschritt mitverantwortlich für das jüngste Stocken der Geiselverhandlungen.
Gaza-Krieg und Verhandlungen: Israel erwägt, in dieser Woche Unterhändler nach Doha zu entsenden, um über ein umfassendes Gaza-Paket zu sprechen: Freilassung aller Geiseln, Ende der Kämpfe, vollständiger IDF‑Abzug und Regelungen für die Nachkriegsverwaltung; die USA, Ägypten, Katar und Türkei drängen darauf, um die angekündigte Einnahme von Gaza‑Stadt zu verhindern. Ägypten bestätigt parallel Bemühungen mit Katar und den USA für einen 60‑Tage‑Waffenstillstand mit Geiselfreilassungen und ungehindertem Hilfszugang, orientiert an einem US‑Plan. Premier Netanyahu deutet an, dass ein Teil‑Deal „hinter uns“ liege, da Hamas nicht verhandlungsbereit sei; Ziel bleibe die Rückkehr aller Geiseln, lebend wie gefallen.
US‑Positionen: US‑Botschafter Mike Huckabee unterstützt Israels Kurs trotz Risiken der Operation Gaza‑Stadt und verweist auf abgelehnte Waffenstillstandsangebote durch Hamas; Interesse an neuen Gesprächen sei erst mit dem militärischen Druck gewachsen.
Militärische Lage: Die IDF meldet einen Drohnenabschuss vor Eilat gegen eine aus Jemen gestartete UAV, ohne Gefahr für Zivilisten. In Zentraltresen Gaza identifizierte die IDF bewaffnete Kämpfer, die sich als World Central Kitchen‑Mitarbeiter tarnten; ein Luftschlag eliminierte die Zelle, nachdem WCK die fehlende Zugehörigkeit des Fahrzeugs bestätigte. Weitere punktuelle Schläge trafen PIJ‑Ziele in Deir al‑Balah sowie Abschusspositionen in Khan Younis.
Innenpolitik und IDF‑Führung: Zwischen Verteidigungsminister Israel Katz und Generalstabschef Eyal Zamir eskaliert ein Konflikt über höhere Offiziersbeförderungen. Katz moniert Verfahrensverstöße und will Ernennungen vorerst nicht absegnen; die IDF entgegnet, die internen Besetzungsrunden seien ordnungsgemäß und der Minister könne im Anschluss genehmigen oder ablehnen. Medien berichten, Katz verknüpfe das Thema faktisch mit der Regierungsforderung zur Einnahme von Gaza‑Stadt; aus dem Militärumfeld ist von „Erpressung“ die Rede, während manche Beobachter Netanyahu hinter den Attacken vermuten. Parallel heißt es, Zamir sehe Bestrebungen im Umfeld des Premiers, ihn abzusetzen, nachdem er die Gaza‑Stadt‑Operation kritisiert habe.
Gesellschaftlicher Druck: Rund 200 ehemalige und Reservisten‑Piloten demonstrieren in Tel Aviv gegen die geplante Besetzung von Gaza‑Stadt und fordern einen sofortigen Geisel‑Deal; Ex‑Generalstabschef Dan Halutz spricht von einem „Krieg des Wahnsinns“. Universitäten kündigen für den 17. August einen Solidaritätsstreik an, um die Rückkehr der Geiseln zu unterstützen und gegen die Kriegsausweitung zu protestieren.
Haredi‑Wehrpflicht: Die Knesset treibt parallel eine umfangreiche Budgetumverteilung für ultraorthodoxe Bildungseinrichtungen voran und debattiert über ein neues Einziehungsgesetz; die Opposition wirft der Regierung vor, Wehrdienstverweigerung zu begünstigen. Die IDF beziffert die Haredi‑Einberufungen 2024 auf 2,940 und verfehlt damit deutlich das Ziel von 4,800; der Bedarf an 12,000 zusätzlichen Soldaten, davon 7,000 Kämpfer, bleibt hoch.
Internationale Beziehungen und Rüstung: Der Europarat ruft Mitgliedstaaten auf, Waffenlieferungen an Israel zu stoppen, wenn Menschenrechtsverletzungen drohen; dies folgt auf Deutschlands Teilstopp bestimmter Lieferungen nach Ankündigung der Operation in Gaza‑Stadt. Netanyahu reagiert in einem Interview mit scharfer Kritik an europäischen Führungen und deutet gegenüber Deutschland an, die gegenseitigen Rüstungsbeziehungen nicht zu vergessen; er erwartet, der Druck werde vorübergehen. 24 Staaten, darunter Großbritannien, Kanada, Australien, Japan und zahlreiche EU‑Länder, verlangen „dringende Maßnahmen“ gegen Hunger in Gaza und uneingeschränkten Hilfszugang, einschließlich Freigabe aller Übergänge und Routen. Israel verweist auf Hamas‑Plünderungen und UN‑Defizite, hat aber Airdrops seit Ende Juli wieder zugelassen; heute wurden 97 Tonnen Nahrung von fünf Ländern abgeworfen, was den Landkorridor nicht ersetzen kann.
Diplomatische Spannungen: Frankreich setzt vorübergehend Visa für El‑Al‑Sicherheitskräfte aus, offiziell wegen Problemen bei Sicherheitschecks französischer Diplomaten am Flughafen; Gespräche mit Israels Botschaft laufen. Zudem funkte ein Pariser Fluglotse „Free Palestine“ an El‑Al‑Piloten kurz nach dem Start, was Israel als sicherheitsrelevant rügt. In Den Haag werden nach Vandalismus am israelischen Botschaftsgebäude drei Verdächtige festgenommen.
Sicherheit im Inland: Die Polizei berichtet über eine laufende interne Aufarbeitung ihrer Reaktion am 7. Oktober 2023 ohne personenbezogene Schuldzuweisung; Ziel sind organisatorische Lehren. In Nazareth werden 42 Gazaner wegen illegalen Aufenthalts festgenommen.
Aus israelischer Sicht bleibt der Schwerpunkt auf drei Zielen: vollständige Geiselrückkehr, Zerschlagung von Hamas‑Strukturen und Sicherstellung der eigenen Sicherheit bei gleichzeitiger Abwehr internationaler Vorstöße, die als symbolisch oder sicherheitsgefährdend bewertet werden.
Das war unsere Ausgabe von „Israel heute in drei Minuten“ von Dienstag, 12. August 2025. Wenn Sie unsere Berichterstattung wichtig finden, geben sie ihr ein Like und abonnieren Sie. Einen sicheren Abend aus Jerusalem und bleiben Sie informiert.
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