Es ist 22:00 Uhr in Jerusalem, ich bin Noa Levi. Hier ist „Israel heute in drei Minuten“ mit unserer Nachrichtenübersicht von Dienstag, 5. August 2025.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu steht kurz davor, dem Sicherheitskabinett den vollständigen Militäreinsatz und die erneute Besetzung des Gazastreifens vorzuschlagen. Dies geschieht trotz Bedenken aus Teilen der Militärführung, die vor einer Gefährdung der etwa zwanzig verbliebenen israelischen Geiseln warnen. Berichten zufolge hält das Militär aktuell etwa 75 Prozent des Gazastreifens, eine vollständige Besatzung würde die Kontrolle über die ganze Enklave bedeuten. Verteidigungsminister Israel Katz bestätigte, dass das Militär jede Entscheidung der politischen Führung professionell umsetzen werde.
Parallel laufen weiter internationale Bemühungen, die Geiseln aus der Hand der Hamas zu befreien. Präsident Isaac Herzog appellierte bei seinem Staatsbesuch in Lettland an die Weltgemeinschaft, sich für die Freilassung aller Geiseln einzusetzen. Dabei wies er auf das durch Hamas-Propagandavideos dokumentierte Leid und die gezielte Aushungerung der Geiseln hin. Unterdessen erklärte ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, die Organisation könne ohne Sicherheitsgarantien durch beide Konfliktparteien keine Hilfe zu den Geiseln bringen.
Die humanitäre Situation im Gazastreifen bleibt weiterhin dramatisch. Laut den Vereinten Nationen erreichten seit Mitte Mai 88 Prozent aller Hilfstransporte nicht ihre Bestimmungsorte, da hungrige Menschen oder bewaffnete Gruppen die Lieferungen abfingen. Trotz israelischer Bemühungen, den Zufluss humanitärer Hilfsgüter zu erhöhen und Privateinfuhr unter Kontrolle der Behörden zu ermöglichen, herrscht im Gazastreifen, wie auch internationale Organisationen bestätigen, weiterhin große Not.
Im israelischen Kabinett verschärft sich zudem die innenpolitische Krise: Nach der wegen möglichen Rechtsbruchs umstrittenen Entlassung der Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara widersetzte sich Kommunikationsminister Shlomo Karhi einem ausdrücklichen Gerichtsbeschluss und forderte die Mitarbeitenden seines Ministeriums auf, die Weisungen des Generalstaatsanwalts zu ignorieren. Dies löste Warnungen vor einer möglichen Verfassungskrise aus, während der Staatliche Generalanwalt die Rechtmäßigkeit der Entlassung in Zweifel zog.
Ein weiteres innenpolitisches Thema bleibt der Widerstand ultra-orthodoxer Israelis gegen die Rekrutierung zum Militärdienst. Während Demonstrationen anhalten, fordert der Generalstaatsanwalt eine Ausweitung von Sanktionen gegen Wehrdienstverweigerer, um den hohen Rekrutierungsbedarf des Militärs zu decken. Die Ablehnung der Wehrpflicht ist in der Haredi-Gemeinschaft breit verankert und erschwert den Behörden die Durchsetzung der Einberufungen.
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Ich bin Noa Levi. Bleib sicher und informiert.
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