Es ist 22:00 Uhr in Jerusalem, ich bin Noa Levi. Hier ist „Israel heute in drei Minuten“ mit unserer Nachrichtenübersicht von Freitag, 8. August 2025.
Israel verschärft heute seine Gaza-Strategie: Das Sicherheitskabinett hat in der Nacht den Plan von Premierminister Benjamin Netanyahu bestätigt, dass die IDF Gaza-Stadt einnehmen soll, als nächster Schritt zur Zerschlagung von Hamas und zur Schaffung von Bedingungen für die Rückkehr der Geiseln. Netanyahu betont, Israel werde Gaza nicht „besetzen“, sondern „von Hamas befreien“, demilitarisieren und danach eine zivile Verwaltung etablieren, die weder Hamas noch die Palästinensische Autonomiebehörde ist. Aus Jerusalemer Sicht soll die Operation graduell beginnen, voraussichtlich mit Evakuierungen aus der Stadt; die Regierung formulierte dafür fünf Leitlinien: Entwaffnung von Hamas, Rückkehr aller 50 verbliebenen Geiseln (davon etwa 20 lebend), Demilitarisierung, israelische Sicherheitskontrolle und eine alternative Zivilverwaltung.
Im Sicherheitsapparat gibt es jedoch Widerspruch: Nach israelischen Medienberichten warnten Generalstabschef Eyal Zamir und Mossad-Chef David Barnea vor Gefahren für die Geiseln und vor einer faktischen Verantwortung Israels für die gesamte Zivilversorgung in Gaza; Nationaler Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi sagte demnach, er sei „nicht bereit, auf die Rettung der Geiseln zu verzichten“. Netanyahu kontert, das Ziel sei gerade, Hamas zu besiegen und damit die Freilassung zu ermöglichen; der Begriff „Besetzung“ wurde juristisch vermieden, obwohl interne Quellen von voller militärischer Kontrolle sprechen, solange kein Geisel-Deal zustande kommt.
International wächst der Druck: Der UN-Sicherheitsrat tritt am Samstag zu einer Sondersitzung zusammen, Generalsekretär António Guterres nennt den Schritt eine „gefährliche Eskalation“. Deutschlands Kanzler Friedrich Merz stoppt bis auf Weiteres Rüstungsexporte, die in Gaza eingesetzt werden könnten—ein Bruch mit der bisherigen Linie; Jerusalem reagiert „enttäuscht“ und warnt vor „Belohnung von Hamas-Terror“. Auch London, Paris, Ottawa, Peking, Riad, Ankara und die EU-Ratspräsidentschaft verurteilen oder kritisieren den Plan und fordern ein Umdenken; die israelische Perspektive: Ohne nachhaltige Entwaffnung und Sicherheitskontrolle bleibt Hamas handlungsfähig und Israels Bevölkerung ungeschützt.
Innenpolitisch spitzt sich die Debatte zu: Die Hostage Families Forum spricht von einem „Todesurteil“ für die Geiseln, während Ex-Verteidigungsminister Benny Gantz einen alternativen Kurs skizziert—permanentem Waffenstillstand gegen Geiselrückgabe, globale Jagd auf Hamas-Führer, punktuelle Razzien ohne Gefährdung der Geiseln, Aufbau einer „Gaza-Administration“ mit US‑arabischer Unterstützung und offene Ausreisekorridore; die Regierung hält dagegen, nur der entschlossene militärische Druck zwinge Hamas zur Aufgabe.
Militärisch meldet die IDF heute die Tötung des Radwan-Aufklärungschefs der Hisbollah im Südlibanon sowie die Ausschaltung des stellvertretenden Hamas‑Bataillonskommandeurs von Beit Hanoun und eines PIJ‑Panzerabwehrchefs in Gaza—Operationen, die aus israelischer Sicht die Abschreckung im Norden stützen und Hamas‑Kapazitäten weiter degradieren. Zudem wurden zwei aus dem Osten kommende Drohnen—mutmaßlich aus Jemen—abgefangen; in Gaza zerstörten Einheiten eine Raketenrampe, die auf Nir Am gefeuert hatte, und mehrere Tunnelzugänge.
Humanitär wurden heute rund 72 Tonnen Hilfsgüter durch sechs Länder, darunter erstmals die Niederlande, über Gaza abgeworfen; gleichzeitig berichten lokale Quellen von Verletzten durch herabstürzende Paletten sowie tödlichen Zwischenfällen bei Hilfsverteilungen, die IDF prüft Angaben. Politisch fordern Ägypten und Katar laut arabischen Offiziellen einen neuen Rahmen: Freilassung aller Geiseln—lebend und tot—gegen Kriegsende und IDF‑Abzug, mit möglichem „Einfrieren“ von Hamas‑Waffen und Übergangsverwaltung durch ein palästinensisch‑arabisches Komitee; in Jerusalem bleibt Kernforderung die vollständige Entwaffnung und ein Sicherheitsarrangement unter israelischer Kontrolle, um eine Rückkehr von Hamas zu verhindern.
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Ich bin Noa Levi. Schabbat Schalom. Bleib sicher und informiert.
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