Naomis Leseecke || Noa Tishby, Israel
Mit scharfem Verstand, frechem Sprachwitz und der Lust am Streit begegnet Noa Tishby populären Missverständnissen über den Staat Israel mit einer Fülle von Fakten.
Naomi Ehrlich Kuperman öffnet für ahavta - Begegnungen die Leseecke in ihrer Jerusalemer Wohnung. Über sich sagt sie:
Ich bin in Jerusalem geboren und lebe auch dort. Seit über 30 Jahren bin ich Reiseleiterin in Israel/Jerusalem in Deutsch, Englisch und unserer Landessprache Hebräisch. Ich kenne Jerusalem mit Herz und Verstand. Ich interessiere mich für Geschichte, religiöse Kultur, Archäologie und Kunst. Ich kenne die kulinarische Szene und würde mich freuen, dir unsere Esskultur näher zu bringen. Gerne stehe ich dir für deine Wunschtour zur Verfügung.
Seit 2021 arbeite ich auch als Coach/Begleiter für Menschen auf der Suche nach einem neuen Leben, in der Karriere, für mehr Lebensqualität und Selbstvertrauen.
Ich lese sehr gerne (schon seit meiner Kindheit) und interessiere mich für Kultur in all ihren Formen.
Hier ist ihre erste Buchvorstellung:
Noa Tishby, Israel. Der Faktencheck über das am meisten missverstandene Land der Welt, Gütersloher Verlagshaus, 3. Auflage (28. September 2022), gebunden, 400 Seiten, 22 EUR
Inmitten der schwierigen und intensiven Operation, die Israel in den letzten 15 Monaten geführt hat, gibt es eine Front, an der Israel trotz der harten Realität nicht genügend Soldaten, eine richtige Strategie und die Fähigkeit zur Veränderung hat: die Informationsfront. Liegt es am Außenministerium, an der Diplomatie? Hat man eine falsche Strategie? All dies führt jedenfalls zu einem klaffenden Vakuum in der israelischen Interessenvertretung, das uns in dieser Notlage nachhaltig schadet.
In dieses Vakuum trat eine charmante Frau mit eleganten Schritten, ausgestattet mit einer Kombination aus Schönheit, Charisma und ausgeprägter Intelligenz, die sie über Jahre aufgebaut hat, und nun zu einem Ein-Frau-Interessenunternehmen geworden ist.
Noa Tishby wurde am 22. Mai 1975 in Tel Aviv geboren. Ihre Mutter, Jael Arzi Tishby, war die Witwe eines Piloten, dessen Flugzeug während des Sechstagekrieges (Juni 1967) im Golf von Suez verschwand. Aus dieser Ehe hat Noa zwei Schwestern, die im Erwachsenensport (Yoga und Laufen) aktiv sind. Noas Vater ist Daniel Tishby, dessen Eltern zu den Gründern des ersten Kibbuz in Israel - Kibbuz Degania - gehörten. Noa wusste schon früh, dass sie auf die Bühne gehört. Ihre Schauspielkarriere begann in Jugendgruppen, durch den Dienst in einer militärischen Unterhaltungsgruppe und Rollen in legendären Opernserien im israelischen Fernsehen. Im israelischen Theater spielte Noa die Rolle der Anita in der israelischen Version der „Vorstadtgeschichte“. Sie arbeitete auch als Werbeträgerin für Kosmetik- und Schmuckfirmen.
Doch Noa wollte mehr und zog 1997 in die USA, nach Los Angeles, der nächsten Stadt zu Hollywood. Dort schrieb sie sich an Privatschulen für Schauspiel, Tanz und Gesang ein. Ihre besondere Schönheit, ihr hervorragender englischer Akzent und natürlich ihr besonderes Charisma brachten ihr Rollen in Fernsehserien und Filmen ein, aber nicht die Hauptrollen, die sie suchte.
Sie setzte sich zum Ziel, mehr zu erreichen. Sie begann, Fernsehproduzenten bei Agenturen in Hollywood zu vertreten, und so kam es, dass die israelische Serie „Ba-Tipul“ (über einen Psychologen und seine verschiedenen Patienten) eine amerikanische Version erhielt.
Noas politische Karriere begann 2017, als sie öffentlich auf den Erlass reagierte, der Bürgern aus sieben muslimischen Ländern die Einreise in die USA aus Angst vor Terrorismus untersagte (Schutz der Nation vor ausländischen Terroristen). Diese Anordnung wurde vom damaligen Präsidenten Donald Trump nach Terrorwarnungen erlassen. Tishby veröffentlichte einen Artikel, in dem sie die Öffentlichkeit dazu aufrief, sich gegen solche diskriminierenden Maßnahmen auszusprechen.
Ich persönlich denke, dass sie als politischer Neuling vielleicht nicht die richtige Auseinandersetzung gewählt hatte. Aber die Zeit hat gezeigt, dass sie es besser weiß und dass sie es besser machen kann. Im April 2021 veröffentlichte sie das Buch „Israel: Der Faktencheck über das am meisten missverstandene Land“ - ein Werk, das meiner Meinung nach eines der besten ist, um die sehr komplizierte politische Situation des Staates Israel zu verstehen, angesichts seiner langen Geschichte und der sich ständig verändernden Realität. Zur Erinnerung: Das Buch erschien erstmals 2021 - fast zwei Jahre vor dem Oktoberkrieg. Die deutsche Ausgabe ist im September 2022 herausgekommen. Die darin enthaltenen Erkenntnisse sind heute nicht weniger aktuell.
Seit dem 7. Oktober 2023 steht Noa Tishby an der Spitze der israelischen Interessenvertretung im Ausland, und alle ihre Aktivitäten sind selbst initiiert und produziert. Sie hat Hunderte von informativen Videos auf YouTube hochgeladen und präsentiert eloquent und in ausgezeichnetem Englisch die Position Israels und die Schwierigkeiten, mit denen es konfrontiert ist.
Für ihre Arbeit wurde Tishby unter anderem mit dem Badge of Advocacy Knighthood des Shimon Peres Center for Peace and Innovation und der Ehrendoktorwürde der renommierten Reichman University ausgezeichnet.
Ich empfehle jedem, der die Ursprünge und Hintergründe des tiefgreifenden Konflikts im Nahen Osten besser verstehen möchte, das sehr interessante und wichtige Buch von Noa Tishby zu lesen.
Aus der Verlagsbeschreibung des Gütersloher Verlagshaus:
Noa Tishby ist aufgebracht: Immer wieder sieht sich die Israelin mit Fehlinformationen, Vorurteilen und Lügen über ihre Heimat konfrontiert. Dem will sie etwas entgegensetzen. Engagiert und provokant klärt Noa Tishby in diesem Buch über Israel auf. Anhand von Schlaglichtern aus der Geschichte Israels und sehr persönlichen Erfahrungen beschreibt sie den Weg ihres Heimatlandes von der biblischen Zeit über die Weltkriege des 20. Jahrhunderts, die Staatsgründung Israels bis hin zu den heutigen Konflikten. Klug, direkt und mit frechem Sprachwitz setzt sie populären Missverständnissen Fakten entgegen und zeigt, was das Starke und Besondere an diesem kleinen Land am Mittelmeer ist.
Leseprobe aus dem 1. Kapitel
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