Heute vor 25 Jahren starb Ofra Haza
Viele nannten sie eine „israelische Gesangslegende“ oder die „Madonna des Ostens“. Am 23. Februar 2000 erlag Ofra Haza im Alter von nur 42 Jahren den Komplikationen im Zusammenhang mit einer AIDS-Krankheit, die sie nach Aussagen ihres Mannes möglicherweise in der Folge einer Bluttransfusion bekam, die ihr in der Türkei gegeben wurde.
Mit Hits wie „Im Nin’Alu“ verschmolz sie jemenitische Traditionen, die sie von ihrer Mutter gelernt hatte, mit modernen Pop- und Elektroklängen, lange bevor Weltmusik zum globalen Trend wurde. Ihre Stimme, klar und kraftvoll, trug die Seele des Nahen Ostens in die Welt. In Israel selbst gilt Ofra Haza noch immer als eine der größten Kulturikonen des Landes, die dazu beitrug, die misrachische Kultur bekannt zu machen.

Vor bald 30 Jahren, am 4. November 1995, fiel Yitzchak Rabin einem Attentat zum Opfer, das von Yigal Amir verübt wurde. Dieser erschoss den israelischen Ministerpräsidenten nach einer Friedenskundgebung auf dem heutigen Rabin-Platz in Tel Aviv, wo Rabin für seine Bemühungen um den Friedensprozess mit den Palästinensern, insbesondere durch die Oslo-Abkommen, warb. Amir, ein Gegner dieser Politik, sah in Rabins Zugeständnissen an die Palästinenser einen Verrat an Israel und rechtfertigte seine Tat mit religiösen und nationalistischen Überzeugungen. Rabins Ermordung ist ein offenes Kapitel, eine bleibende Wunde im Bewusstsein Israels.

Eine Woche nach dem Mord sang Ofra Haza bei einer Gedenkveranstaltung zu Ehren Yitzchak Rabins das Lied Le'orech HaJam („Entlang des Meeres“). Im Jahr zuvor hatte sie es auf ihrem ersten hebräischen Album Kol HaNeschama („Die ganze Seele“) veröffentlicht. Der Song hatte zunächst keinen besonderen Erfolg, doch nach ihrem Auftritt auf dem heutigen Rabin-Platz in Tel Aviv begannen Radiosender im ganzen Land, das Lied fortwährend zu spielen.
Zu Beginn gab Ofra Haza neu ihrem Song einen Adressaten: Mein Gott, die ganze Seele, die du in mich gelegt hast… Hier folgt eine poetische Übersetzung des Liedes, die den Sinn und die Stimmung des Originals bewahrt.
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