Schabbat || Wochenabschnitt „Ki Teze“
Paraschat Ki Teze umfasst 5. Mose 21,10–25,19.
Der Wochenabschnitt Ki Teze, כי תצא „Wenn du ziehst“, beginnt 5. Mose 21,10. In dieser Parascha sind 74 Gebote enthalten – so viele wie in keinem anderen Wochenabschnitt.
Hier eine kurze Zusammenfassung:
Ehen und Familienverhältnisse: Die Parascha beginnt mit der Regelung, wie sich ein israelitischer Soldat zu verhalten hat, wenn er eine schöne Frau unter den Kriegsgefangenen sieht und sie heiraten möchte. Es folgen Gesetze, die die Rechte des Erstgeborenen in Familien mit mehreren Frauen schützen, sowie Anweisungen, wie mit einem rebellischen Sohn umzugehen ist.
Verschiedene Gesetze: das Verbot, einen Muttervogel zusammen mit ihren Jungen zu nehmen; die Pflicht, ein Geländer um das Dach des Hauses zu bauen, um Unfälle zu verhindern; die Anweisung, dass verschiedene Arten von Tieren oder Saatgut nicht miteinander vermischt werden dürfen.
Soziale Verantwortung und Gerechtigkeit: Es folgen Gesetze, die das Verhalten gegenüber anderen regeln, einschließlich der Pflicht, verloren gegangene Gegenstände zurückzugeben, und des Verbots, sich vor den Problemen eines anderen zu verstecken. Ebenfalls gibt es Gesetze, die für faire Arbeitspraktiken sorgen.
Strafrechtliche Bestimmungen: Es werden Strafen für sexuelle Vergehen und Körperverletzung behandelt.
Erinnerung: Die Parascha schließt mit einer Ermahnung an das israelitische Volk, sich an das zu erinnern, was die Amalekiter ihnen angetan haben, als sie aus Ägypten auszogen.
Freitags um 14 Uhr kannst du live dabei, wenn das wöchentliche Wort zum Schabbat gesprochen und aufgenommen wird. So siehst du es als erste/r. Wenn du dich hier registrierst, erhältst du jedes Mal rechtzeitig eine Einladung und Erinnerung:
Am 25. August 2023 (8. Elul 5783) sprach Kantor Amnon Seelig aus Mannheim das Wort zum Schabbat zum Wochenabschnitt Ki Teze. Er zeigt sehr eindrücklich die rabbinische Auslegung in der mündlichen Tora zum Gebot über den abwendigen und widerspenstigen Sohn 5.Mose 21,18–20. Denn dieses Gebot, das in der geschriebenen Tora die Steinigung des unbändigen und gegenspenstigen Sohnes vorsieht, ist – wie Amnon sagt – noch niemals umgesetzt worden.
Amnon Seelig nennt einige, nicht einmal alle Gründe, warum diese Steinigung praktisch nicht stattfinden kann und nie stattgefunden hat – ohne dass das Gebot der schriftlichen Tora natürlich außer Kraft gesetzt würde.
Dieser Umgang der jüdischen Überlieferung mit einem Gebot der Heiligen Schrift macht deutlich, weshalb es auch für nichtjüdische Leser des Alten Testaments eigentlich unumgänglich ist, die jüdische Auslegungstradition kennenzulernen.
Die Auslegungen der drei vorangegangenen Lesejahre der Tora findest du im Folgenden zum Anhören und Anschauen, wenn du Mitglied bei ahavta+ bist. Mit deiner Mitgliedschaft unterstützt du das gemeinsame Ziel , Verständigung und Dialog zwischen Juden und Christen zu fördern. Hier kannst du dein Abonnement – zur Probe oder für einen Monat oder zum Sonderpreis für ein Jahr abschließen:
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