Der Wochenabschnitt Nasso, נשא „Erhebe“, ist mit 176 Versen der längste Wochenabschnitt. Er reicht von Kapitel 4.Mose 4,21 bis 7,89.
Eine seiner bewegendsten und im Laufe der Geschichte einflussreichsten Passagen ist jedoch sehr kurz und nahezu jedem Juden wie auch Christen bekannt. Es ist der priesterliche Segen Kapitel 6,23–27.
In einer jüdischen Übersetzung lauten die Verse:
Und HaSchem redete zu Moscheh: Sprich zu Aharon und zu seinen Söhnen und sprich: Also sollt ihr segnen die Kinder Jisrael, sprechend zu ihnen: Es segne dich HaSchem und behüte dich; HaSchem lasse dir leuchten sein Antlitz und sei dir gnädig; HaSchem wende sein Antlitz dir zu und gebe dir Frieden! Und sie sollen meinen Namen legen auf die Kinder Jisrael, und ich werde sie segnen.
Die Übersetzung nach Martin Luther von 1984 gibt sie so wieder:
Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet: Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.
Mit diesen Worten schließt der Segen einen evangelischen Sonntagsgottesdienst ab.
Der Tora-Abschnitt beginnt mit der Zählung der Leviten. Danach erhält Mose das Gesetz über die Sota (eine der Untreue verdächtigte Ehefrau).
Sodann wird das Gesetz des Nasir vorgestellt. Nasiräer sind Personen, die sich durch ein Gelübde für einen begrenzten Zeitraum an bestimmte Vorschriften binden. Während dieser Zeit, in der Nasiräer als heilig galten, war ihnen der Genuss von Wein, das Haareschneiden, das Rasieren und der Kontakt mit Leichen verboten. Um die Zeit als Nasiräer wieder zu beenden, wurden bestimmte Opfer im Tempel dargebracht. Der Kopf des Nasiräers wurde geschoren und die Haare gemeinsam mit dem Opfer verbrannt.
Im Anschluss an den Priestersegen wird beschrieben, wie die Anführer der Zwölf Stämme Israels jeweils ihre Einweihungsopfer für das Stiftszelt bringen. Obwohl die Geschenke identisch sind, wird jedes an einem anderen Tag dargebracht. Das beschreibt die Tora nacheinander.
Freitags um 14 Uhr kannst du live dabei, wenn das wöchentliche Wort zum Schabbat gesprochen und aufgenommen wird. So siehst du es als erste/r. Wenn du dich hier registrierst, erhältst du jedes Mal rechtzeitig eine Einladung und Erinnerung:
Am 2. Juni 2023 (13. Siwan 5783) sprach Rabbiner Andrew Steiman aus Frankfurt das Wort zum Schabbat zum Wochenabschnitt Nasso. Im Gespräch mit mir kommen sowohl die Besonderheiten des Priestersegens im jüdischen Leben und Gottesdienst wie auch des aaronitischen Segens als Abschluss evangelischer Gottesdienste zur Sprache.
Am 10. Juni 2022 sprach Rabbiner Dr. Jehoschua Ahrens aus Darmstadt das Wort für den am Abend beginnenden Schabbat zur Paraschat Nasso.
Am 21. Mai 2021 (10. Siwan 5781) sprach Rabbiner Dr. Walter Rothschild in Berlin das Wort für den Schabbat zum Wochenabschnitt Nasso.
Am 5. Juni 2020 legte der Thüringer Landesrabbiner Alexander Nachama den Wochenabschnitt Nasso aus und ging dabei besonders auf den Priestersegen ein.