Schabbat || Wochenabschnitt „Re'eh“
Paraschat Re'eh umfasst 5. Mose 11,26–16,17.
Der Wochenabschnitt Re'eh, ראה „Siehe!“, beginnt 5. Mose 11,26: „Siehe, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: Den Segen, so ihr gehorchet den Geboten von HaSchem, eures Gottes, die ich euch heute gebiete; und den Fluch, wenn ihr nicht gehorchet den Geboten von HaSchem, eures Gottes, und weichet von dem Weg, den ich euch heute gebiete, so dass ihr fremden Göttern nachgeht, die ihr nicht kennet.“ Es geht in diesem Tora-Abschnitt also um Segen und Fluch.
Wenn die Israeliten in das versprochene Land kommen, so sollen sie sich an die Gebote halten. Altäre mit Götzenbildern sollen abgerissen werden. Falschen Propheten, die von anderen Göttern berichten, soll das Volk nicht folgen. Auch einem Bruder, einem Sohn, einer Tochter, einer Ehefrau oder einem Freund soll man nicht zustimmen, wenn er oder sie dazu aufruft fremden Göttern zu folgen. Sollte sich eine Stadt in Israel von Gott abwenden, dann kann kriegerisch gegen sie vorgegangen werden.
Weitere Gebote ordnen an, den Feldertrag zu verzehnten und alle sieben Jahren ein Schabbatjahr abzuhalten. Bedürftigen soll geholfen werden, ein Sklave soll nach sieben Jahren frei kommen.
Es folgen Anweisungen zu den Feiertagen Pessach, Schawuot und Sukkot.
Freitags um 14 Uhr kannst du live dabei, wenn das wöchentliche Wort zum Schabbat gesprochen und aufgenommen wird. So siehst du es als erste/r. Wenn du dich hier registrierst, erhältst du jedes Mal rechtzeitig eine Einladung und Erinnerung:
Am 11. August 2023 (24. Aw 5783) sprach Rabbiner Dr. Walter Rothschild aus Berlin das Wort zum Schabbat zum Wochenabschnitt Re’eh. Er weist darauf hin, dass die Alternative Segen oder Fluch eine Wahl voraussetzt. Der Mensch hat einen freien Willen. Er kann und muss sich entscheiden: gut oder böse, Gott oder Götze. Der Rabbiner zeigt als Anschauung eine mittelalterliche Mappa Mundi, eine der ersten Weltkarten. Sie bringt zum Ausdruck: Alle gehören zu dieser einen Welt. Sie ist Schöpfung Gottes. Denn über ihr thront der HErr. Und links geht es zum ewigen Leben, rechts zur ewigen Verdammnis. Der Mensch hat die Wahl. Das bringt Walter Rothschild zur Wahl, die jetzt in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ansteht, sowie zu Reflexionen und Fragen zur Demokratie im Westen und in anderen Weltteilen. Die Mappa Mundi hat Jerusalem als Zentrum. Die Stadt ist Mittelpunkt von drei Kontinenten, Afrika, Asien und Europa. Die westliche, europäisch-amerikanische Perspektive ist also nur eine von mehreren. Der heutige Staat Israel sucht nach einem Standort zwischen den Kontinenten, zwischen den Weltsichten. Welche Wahl ist richtig, welche birgt Segen, welche Fluch…?
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