Schalom,
am vierten Adventssonntag schrieb ich über neuere Entwicklungen im jüdischen Chanukkafest. Dieses war ebenso immer „im Fluss“ wie das christliche Weihnachtsfest. Beide haben sich gerade in der Neuzeit in gewisser Weise sogar einander angenähert. Das siehst du an dem folgenden Bild ganz schön:
Chanukka zeigt acht Lichter (neun mit dem „Dienerlicht“), während es bei Weihnachten trotz der (in diesem Jahr wegen Energieeinsparung etwas geringeren) Lichterfülle in Straßen, Gärten und Häusern letztlich um ein Licht geht. Ich möchte das mit einem der schönsten Adventslieder, wie ich finde, verdeutlichen.
Phänomenologisch weist das Weihnachtsfest jedoch eine überraschende Ähnlichkeit mit einem ganz anderen jüdischen Fest auf. Dazu zitiere ich aus einem im neuen Jahr erscheinenden Band von Peter von der Osten-Sacken.
Ein soeben von diesem großen Lehrer posthum erschienenes kleines Buch stelle ich dir vor. Wenn du dir weihnachtlich selbst noch etwas schenken willst – als Zeichen für das große Geschenk Gottes wäre es genau richtig!
Noch einmal Chag urim sameach, ein frohes Fest der Lichter, sowie ein lichtvolles Christfest wünscht dir
dein Ricklef Münnich
Das Volk, das in Finsternis wandelt
Der Historiker Jan Willem Schulte Nordholt schrieb 1956 ein Buch über die Geschichte der Afroamerikaner mit dem Titel Het volk dat in duisternis wandelt. Drei Jahre später dichtete er mit denselben Eingangsworten aus dem Prophetenbuch Jesaja ein Kirchenlied. Jürgen Henkys erstellte 1981 eine deutsche Fassung, die 2009 Eingang in das Evangelische Gesangbuch fand.
Leid, Unterdrückung und Tod – die Wirklichkeit, die Juden und Christen teilen – werden in diesem Lied nicht ausgeblendet. Es singt nicht von einem jetzt der Erlösung, sondern erwartet bald die Änderung unserer mitunter bedrückenden Gegenwart. Daher sind die Liedzeilen konsequent im Futur gehalten. Im dann der letzten Strophe sind Juden und Christen zusammengeschlossen.
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