Zum Osterfest war keine Ausgabe von ahavta+ erschienen. Ich bin froh, nun am ersten Sonntag nach Ostern etwas zu dessen Bedeutung zu schreiben: als Zeichen, dass die österliche Zeit erst angefangen hat – anders als bei einigen meiner Nachbarn, die den Schmuck von Ostereiern an den Forsythiensträuchern im Garten bereits wieder abgenommen haben.
Ostereier müssen sein, auch wenn es ihren Interpreten nicht leicht fällt, sie mit der biblischen Botschaft des Festes in Übereinstimmung zu bringen. Meine Ostereier stammen eigentlich von einem Leser aus Israel, der sie ausdrücklich für dich bestimmt hat. Es ist eine Playlist bei Spotify mit 57 Liedern und einer Spielzeit von 3,5 Stunden. זמר עברי versammelt „die Klassiker“ der hebräischen Liedpoesie mit Interpreten wie Chava Alberstein, Arik Einstein, Schalom Chanoch, Matti Caspi, Naomi Schemer und vielen anderen. Ich danke Ido Dvir, der seit einigen Wochen in Leipzig lebt, sehr herzlich für diese Zusammenstellung und ihre Weitergabe.
Osterhase und Ostereier dominieren inzwischen das höchste christliche Fest. Nicht nur, weil unsere Gesellschaft eine säkulare geworden ist, sondern auch, weil sein Inhalt durch und durch unanschaulich ist – die Feier der Auferweckung Jesu von Nazaret aus den Toten. „So etwas kann ich nicht glauben“, sagen die meisten Menschen. Ihnen sage ich heute, dass sie die Auferstehung Jesu auch gar nicht zu glauben brauchen.
Mehr als ein halbes Jahr ist es nun bereits her, seit Terroristen der Hamas, des Islamischen Jihad und „ganz normale“ Einwohner aus Gaza die ihnen nächstgelegenen Siedlungen innerhalb Israels angriffen, die Bewohner umbrachten, verschleppten, Frauen vergewaltigten, junge Musik-Enthusiasten auf einem Festival ermordeten. In dem von der Welt verurteilten Krieg Israels gegen die Menschen und Organisationen, die dafür verantwortlich sind, scheint die Ursache längst vergessen. Bei mir nicht. Deshalb habe ich in der Reihe Deep Dive zwei weitere Beiträge aus dem Englischen übersetzt und für dich eingestellt. Von Raphael BenLevi eine ausführliche Erläuterung des Verhältnissen von Libanon, der inzwischen von der iranisch „gefütterten“ Hisbolla dominiert wird, und dem Staat Israel:
Und von Howard Jacobson eine Betrachtung darüber, ob nun nach einem halben Jahr Krieg „das Ende der Fahnenstange“ erreicht sei:
Außerdem blicke ich mit Chajm Guski auf die vergangene Woche zurück und übernehme von den Ruhrbaronen ein einprägsames Motto aus dem Zweiten Weltkrieg, dass sie zur Bewertung des Krieges, den Israel führt, abgewandelt haben.
Ich wünsche dir einen friedlichen Sonntag und eine gute Woche
dein Ricklef Münnich
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