Ist dies das Ende Israels?
In den langen schlaflosen Tagen und Nächten nach dem Massaker dämmerte die schreckliche Erkenntnis, dass „Nie wieder“ nichts bedeutete.
Die Pferde von König Duncan sollen sich in der Nacht, in der Macbeth ihren Herrn ermorden ließ, gegenseitig aufgefressen haben. Das war die Art der Natur, uns mitzuteilen, dass etwas unfassbar Schreckliches geschehen war. Die Schreie „Tötet die Juden!“, die nach der Ermordung von mehr als 1.000 Juden am 7. Oktober auf der ganzen Welt zu hören waren, übertrafen den Kannibalismus von Duncans Pferden an unfassbarem Entsetzen. Wussten wir, dass Menschen sich offen über die Vergewaltigung und Ermordung von Menschen freuen können, die sie nicht kennen? Ist der Tanz im Blut anderer nicht selbst eine Art von Kannibalismus?
Um es noch einmal mit Macbeth zu sagen: Die Tränen sollten den Wind übertönen. Aber alles, was wir hörten, war Jubel. Das Massaker der Hamas hat die Normen des Mitleids auf den Kopf gestellt.
An Zeilen wie diesen – so eindrücklich wie nahezu lyrisch – ist zu spüren, dass ihr Verfasser Romanautor ist. Aber es sind harte Fakten, aus denen Howard Jacobson seine Schlussfolgerungen zieht. Und sie sind melancholisch gestimmt, obgleich sie nicht gewillt sind, der Lüge und der Unmenschlichkeit einen Fußbreit Raum zu gewähren:
Wir haben versucht zu verlieren. Wir haben versucht zu gewinnen. Ich bin mir nicht sicher, was noch übrig ist.
Howard Jacobsons Beitrag Is this the end of Israel? erschien heute bei UnHerd.1 Wie immer bei Deep Dive findest du am Schluss des Artikels einen Link, um die Übersetzung aus dem Englischen auch als PDF-Datei laden zu können.
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