der ahavta adventskalender • 16
Das 16. Tor im Warten auf das Fest der Geburt von Jeschua haMaschiach
Die US-amerikanische Universitätsprofessorin für Neues Testament und Jüdische Studien Dr. Amy-Jill Levine fragt: Warum halten sich Christen nicht an die Gebote bezüglich Beschneidung, Ernährung, Reinheit der Familie usw.?1
Ihre eigene Antwort:
Im messianischen Zeitalter, das nach Paulus mit dem Tod und der Auferstehung Jesu begonnen hatte, sollten sich die Nichtjuden von der Anbetung ihrer Götter abwenden und den Gott Israels anbeten. Aber nach Paulus, dem »Apostel der Heiden«, sollten diese Heiden nicht zum Judentum konvertieren, denn dann würden lediglich Juden Gott anbeten. Für Paulus blieben zwar Unterschiede zwischen Juden und Nichtjuden bestehen, aber in den Gemeinden sind alle gleich. Doch als sich die Kirche zunehmend von ihren jüdischen Ursprüngen löste, wurde diese jüdische Praxis zunächst an den Rand gedrängt und später als ketzerisch erklärt.
Wenn wir lernen und lehren, wie Jesus als Jude lebte und starb, können wir seine Lehren besser verstehen und bessere jüdisch-christliche Beziehungen fördern: Christen werden die Tiefe des Lebens Jesu in seinem jüdischen Kontext schätzen lernen, und Juden werden, so hoffe ich, Jesus als einen jüdischen Mitbürger erkennen. Die theologischen Unterschiede zwischen Juden und Christen werden erst mit dem Kommen des Messias (oder, wenn Sie es vorziehen, mit seiner Rückkehr) überwunden werden. Bis dahin tun wir gut daran, sowohl mehr von unserer eigenen Tradition als auch von der Tradition unserer Nachbarn zu lernen.
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Amy-Jill Levine, Jesus verstehen heißt das Judentum verstehen, Bibel und Kirche 4 (2022), S. 198–203, hier: 203.