ahavta+ || In Rauch aufgehen
Zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“
Heute ist es 80 Jahre her, dass das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee der Sowjetunion befreit wurde. Heute ist es 60 Jahre her, dass die Vereinten Nationen zum Gedenken an die Schoa und dieses Ereignis den Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust eingeführt haben. In Deutschland wird seit 1996 am 27. Januar der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus als bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag begangen.
In einer Gedenkstunde des Deutschen Bundestages werden am Mittwoch Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier sowie der Holocaust-Überlebende Roman Schwarzman zwei Reden halten. Wohl an vielen Orten werden Erinnerungsansprachen gehalten werden. Viele von ihnen stehen erfahrungsgemäß in der Gefahr zur „Sonntagsrede“ zu werden, die zwar wohlklingend und moralisch hochstehend sein will, aber wenig konkrete Maßnahmen oder praktische Konsequenzen beinhaltet. Ein „Musterbeispiel“ einer solchen habe ich „konstruiert“.
Literarische Geschichten sind zumeist eindrücklicher als Politikerreden. Die Erzählung „In Rauch aufgehen“, die du heute bei ahavta+ lesen kannst, hat Rabbiner Dr. Walter Rothschild in dem soeben erschienenen dritten Band seiner „Rabbinischen Resonanzen“ veröffentlicht. Sie schließt mit einen eindringlichen Gegenüberstellung:
Christlichen Kindern erzählt man etwas von einer Art Großpapa, der jedes Jahr durch den Schornstein kommt und Geschenke bringt. Jüdischen Kindern erzählt man von einem Großpapa, der durch den Schornstein ging und nichts zurückließ.
Im ahavta Adventskalender hatte ich die beiden ersten Bände der „Rabbinischen Resonanzen“ vorgestellt. Das Besondere an etlichen der gesammelten Geschichten ist für mich, dass Walter Rothschild in ihnen die Stimmen von Menschen bewahrt hat, die die Jahre der Vernichtung überlebt haben und dann irgendwie mit dem Rest ihres Lebens zurechtkommen mussten. Und die alle nicht mehr auf dieser Erde sind. Der Rabbiner hat ihnen eine bleibende Stimme gegeben und ein Stück Würde bewahrt.
Reden zum Holocaust-Gedenktag
Vor etwa zehn Tagen habe ich die „Künstliche Intelligenz“ beauftragt, einen kurzen Redebeitrag zum diesjährigen „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ zu entwerfen, in dem möglichst viele Floskeln vorkommen sollten. Ich war neugierig, wie nahe das Ergebnis an der Wirklichkeit sein und an tatsächliche Erklärungen von Politikern heranreichen würde.
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