Glaube ist in der jüdischen Tradition ein eher selten verwendeter Begriff. Hebräisch lautet er Emuna. Rabbiner Jonathan Sacks gibt ihn in seinem faszinierenden Beitrag mit „Treue“ wieder.Glaube ist in der christlichen Tradition ein sehr häufiger Begriff. Griechisch lautet er πίστις, pistis. Rabbiner Sacks zeigt indirekt, wie nah sich Christen und Juden sind. Der Versuch, Glaubenstreue zu leben, vereint sie.In der vergangenen Ausgabe habe ich die fragile, zum Buch faltbare Synagoge von Babyn Jar vorgestellt. Eine Leserin erinnerte sie an das Stiftszelt der Israeliten in der Wüste – beweglich und immer bereit, den Ort zu wechseln. Architekt Manuel Herz hat auch in Deutschland eine Synagoge entworfen. Die nach seinem Plan errichtete neue Synagoge in Mainz wurde 2010 eingeweiht. Ich stelle sie dir vor.Auf die Frage, wo ihre Heimat ist, sagt Tamar Dreifuss: „Erstmal Litauen, Wilna, da bin ich geboren. Das zweite ist Israel. Da habe ich eine wunderschöne Jugend gehabt. Und Deutschland ist eigentlich eine Aufgabe. Da wohne ich.“ Heimat als Aufgabe oder eine Aufgabe statt einer Heimat. Viele Menschen in Deutschland dürften sich dieser Empfindung anschließen. Bei Tamar Dreifuss ist sie aus der Erfahrung des Überlebens der Schoa erwachsen. Höre das berührende Interview mit einer durch ihre Lebenserfahrung – und ihre Mutter – illusionslos klug gewordenen Frau!Ich wünsche dir einen friedlichen Sonntag.Dein Ricklef Münnich
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ahavta+ öffnet den Weg der Emuna
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Glaube ist in der jüdischen Tradition ein eher selten verwendeter Begriff. Hebräisch lautet er Emuna. Rabbiner Jonathan Sacks gibt ihn in seinem faszinierenden Beitrag mit „Treue“ wieder.Glaube ist in der christlichen Tradition ein sehr häufiger Begriff. Griechisch lautet er πίστις, pistis. Rabbiner Sacks zeigt indirekt, wie nah sich Christen und Juden sind. Der Versuch, Glaubenstreue zu leben, vereint sie.In der vergangenen Ausgabe habe ich die fragile, zum Buch faltbare Synagoge von Babyn Jar vorgestellt. Eine Leserin erinnerte sie an das Stiftszelt der Israeliten in der Wüste – beweglich und immer bereit, den Ort zu wechseln. Architekt Manuel Herz hat auch in Deutschland eine Synagoge entworfen. Die nach seinem Plan errichtete neue Synagoge in Mainz wurde 2010 eingeweiht. Ich stelle sie dir vor.Auf die Frage, wo ihre Heimat ist, sagt Tamar Dreifuss: „Erstmal Litauen, Wilna, da bin ich geboren. Das zweite ist Israel. Da habe ich eine wunderschöne Jugend gehabt. Und Deutschland ist eigentlich eine Aufgabe. Da wohne ich.“ Heimat als Aufgabe oder eine Aufgabe statt einer Heimat. Viele Menschen in Deutschland dürften sich dieser Empfindung anschließen. Bei Tamar Dreifuss ist sie aus der Erfahrung des Überlebens der Schoa erwachsen. Höre das berührende Interview mit einer durch ihre Lebenserfahrung – und ihre Mutter – illusionslos klug gewordenen Frau!Ich wünsche dir einen friedlichen Sonntag.Dein Ricklef Münnich