ahavta+ || Das Mädchen vom Skorpionenpass
Einzigartig: Ein Podcast mit der wöchentlichen Sidra • Schneisen in die Vergangenheit: Das Massaker von Ma'ale Akrabim (1954)
Sidra deutsch für die Ohren
Endlich ist sie da, eine jüdische Übersetzung der Tora zum Hören! Und das Beste daran: Du kannst sie überallhin mitnehmen, ob zu Hause, im Garten oder unterwegs. Sie ist in die Wochenabschnitte der Toralesungen in den Synagogengottesdiensten aufgeteilt. Die Ausgaben sollen so rechtzeitig erscheinen, dass du dich perfekt auf das freitägliche „Wort zum Schabbat“ bei ahavta - Begegnungen vorbereiten kannst.
Du findest den Tora-Podcast auf meiner Website oben in der Menüleiste unter dem Titel Sidra deutsch, also „Wochenabschnitt der Tora auf deutsch“. Am Freitag wird Kantor Amnon Seelig zu den ersten Kapiteln des 2. Buchs Mose sprechen. Schemot, „Namen“, wird somit im ersten Podcast gelesen.
Du kannst dich mit einer E-Mail über das Erscheinen der deutschen Toralesungen informieren lassen. Dazu abonnierst du einfach unter Newsletter – ebenfalls in der Menüleiste – die Ausgaben. Dort kannst du übrigens auch festlegen, welche meiner Veröffentlichungen du sonst im E-Mail-Postfach finden möchtest.
Der Tora-Podcast wird zunächst den Mitgliedern von ahavta+ vorbehalten sein. Das liegt an dem zusätzlichen Aufwand, den die Erstellung der „Tora zum Hören“ bedeutet. Vielleicht ist sie für dich Anlass, nun ebenfalls ein bezahltes Abonnement abzuschließen…
Die deutsche Übersetzung der Tora stammt von Rabbiner Dr. Simon Bernfeld. Zuerst gedruckt wurde sie 1902 von der Verlagsbuchhandlung S. Calvary & Sohn in Berlin. Diese kündigte das Werk an als „eine neue, fließend übersetzte und modernen Ansprüchen genügende Bibel für die deutsch redende Judenheit“.
Über Leben und Wirken Simon Bernfelds haben Isidor Singer und Peter Wiernik ausführlich bei talmud.de informiert. Ebenfalls dort kannst du mehr über die Geschichte von „Die Heilige Schrift ✡ תורה נביאים וּכתוּּבים (Berlin 1902). Nach dem masoretischen Text neu übersetzt und erklärt nebst einer Einleitung von Dr. S. Bernfeld“ erfahren; zusammengetragen hat sie Simon Birnbaum.
Über die Lesungsabschnitte der Tora
Jeden Schabbat wird in den Synagogen der Welt ein wöchentlicher Toraabschnitt gelesen, der auf Hebräisch Paraschat haSchawua heißt. Umgangssprachlich wird er oft einfach Parascha genannt oder auch Sidra.
Parascha bedeutet „Abschnitt“ und der Plural ist Paraschot oder Paraschiot. Eine Parascha ist also ein Lesungsabschnitt aus den fünf Büchern Mose. Die Tora ist in 54 solcher Abschnitte unterteilt, von Genesis 1 bis Deuteronomium 34. Jede wöchentliche Toralesung hat einen Namen, der auf einem hebräischen Wort im ersten Satz des Abschnitts basiert.
Die Lesung des Wochenabschnitts bildet den Mittelpunkt des Gottesdienstes in der Synagoge am Schabbatmorgen. Der Leseplan dazu orientiert sich am jüdischen Kalender. So ist sichergestellt, dass die Lesungen an 54 Schabbatot in einem Schaltjahr stattfinden können. In einem jüdischen Nicht-Schaltjahr gibt es 48 Wochen; daher werden dann an sechs Wochen zwei Paraschot zusammen gelesen. Aufgrund der unterschiedlichen Länge der Feiertage in Israel und in der Diaspora kann es vorkommen, dass der Toraabschnitt, der in einer bestimmten Woche gelesen wird, innerhalb und außerhalb Israels nicht identisch ist.
So wird im Laufe eines Jahres die gesamte Tora in den Gottesdiensten öffentlich rezitiert. Schon Mose selbst hat die Verlesung der Tora angeordnet (5. Mose 31,11f. nach der Übersetzung von Simon Bernfeld):
Wenn ganz Israel kommt, vor dem Herrn deinem Gotte zu erscheinen, an dem Orte, den er erwählen wird, sollst du diese Lehre vorlesen in Gegenwart von ganz Israel. Versammle das Volk, die Männer und die Frauen und die Kinder und den Fremdling, der in deinen Städten, auf dass sie hören und auch dass sie lernen und fürchten den Herrn, euern Gott, und beobachten all die Worte dieser Lehre auszuüben.
In der Apostelgeschichte des Lukas wird Jakobus mit den Worten wiedergegeben (15,21):
Diese Vorschriften des Mose werden seit vielen Generationen in allen Städten verkündet. An jedem Sabbat werden sie in den Synagogen vorgelesen.
Der Brauch des wöchentlichen Lesens der Tora wurde im ersten Jahrhundert auch von Josephus bestätigt (Gegen Apion 2,175).
Auf diese Weise bleibt die jüdische Gemeinschaft bis heute weltweit verbunden, indem sie Woche für Woche denselben Abschnitt der Tora liest und studiert. Dieser bemerkenswerte Akt der Einheit – der den christlichen Kirchen fehlt –besteht seit Jahrhunderten und vermag ein starkes Gegengewicht zu den sonstigen innerjüdischen Auseinandersetzungen zu bilden.
Wenn ein Durchgang durch die fünf Bücher Mose beendet ist, beginnt sofort ein neuer Lesezyklus, so dass die Tora kontinuierlich gelesen und studiert wird. Die Tora ist ewig, wie Gott selbst. Jüdische Gemeinden auf der ganzen Welt feiern mit Freude den jährlichen Abschluss der Toralesungen an Simchat Tora, was „Freude an der Tora“ bedeutet.
In der Synagoge wird die Tora von einem speziell ausgebildeten Vorleser, dem Baal Koreh, gelesen – genauer, den Ta'amei HaMikra folgend gesungen. Dazu wird die Torarolle aus dem Toraschrein genommen, durch die Gemeinde getragen und auf das Lesepult (Bima) gelegt.
Neben den Lesungen aus den fünf Büchern Mose umfasst der Tora-Lesezyklus auch eine wöchentliche Lesung aus den Propheten, die sogenannte Haftara, die einen inhaltlichen Bezug zur Parascha hat.
Das Massaker am Skorpionenpass
Als die Römer Ende des ersten Jahrhunderts ihren Einfluss im Nahen Osten festigten, begannen sie mit dem Bau einer Reihe von Straßen, um ihnen die Kontrolle zu erleichtern. Sie hatten keine Karawanen, die sich mit Kamelen durch die Wüste schlängeln; die Römer wollten die Hindernisse, die ihnen die Natur in den Weg legte, lieber beseitigen als umgehen. So bauten sie den Aufstieg der Skorpione, der vom Wadi Zin – der biblischen „Wüste Zin“ – bis zum Hochland des nördlichen Negev hinaufführt.
Als achtzehnhundert Jahre später die Briten in Palästina eintrafen, bauten sie den Aufstieg etwas nördlich der römischen Straße wieder auf. Diese Straße wurde 1950 vom israelischen Ingenieurkorps neu gepflastert und diente sieben Jahre lang als Hauptverkehrsweg zwischen den Städten Beer Schewa und Eilat.
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