ahavta+ || Die Liebe zum Hass
„Es ist abnormal, dass die Weltmeinung nur Israels Reaktion auf die Feindseligkeiten kritisiert und nicht aktiv versucht, die arabische Feindseligkeit als Grundursache zu beenden.“
Das oben genannte Zitat klingt wie für den Augenblick formuliert. Tatsächlich wurde es aus den Notizen von Albert Einstein für seine Rede zum 10. Unabhängigkeitstag Israels 1955 rekonstruiert. Eine Woche bevor diese am Vorabend des Jom HaAzma’ut in den USA „von Küste zu Küste“ mit geschätzten 60 bis 80 Millionen Zuschauern ausgestrahlt werden sollte, starb Einstein am 18. April in Princeton.
„Die vorhandenen Dokumente belegen, dass Einstein sich über Israel Gedanken und Sorgen machte, bis zu seinem letzten Tag ein leidenschaftlicher Anwalt Israels war und mit der spektakulären politischen Rede, auf die er gedrängt hatte, die er aber nicht mehr halten konnte, dem offenbar schon damals oft zu Unrecht kritisierten kleinen Land beistehen wollte.“1
Inzwischen ist aus den „Feindseligkeiten“ ein Hass auf den Staat Israel und auf Jüdinnen und Juden geworden – weltweit. Er breitet sich so rasant aus, dass wohl kein Mensch mehr all seinen Spuren zu folgen vermag. Daher möchte ich heute nicht mehr, als deine Aufmerksamkeit auf einige bemerkenswerte Beiträge und Vorgänge zu lenken.
Doch zuvor einige Hinweise zu ahavta - Begegnungen.
Ein Freiplatz für Donndorf
Sicherlich hast du von den Tora-Lerntagen gelesen, die mit Rabbiner Dr. Walter Rothschild vom 28.–31. Juli in der Ländlichen Heimvolkshochschule Kloster Donndorf stattfinden. Solltest du ganz kurzfristig dafür Zeit haben oder waren deine finanziellen Möglichkeiten zu beschränkt, um dich anmelden zu können: Ein Teilnehmer musste vorgestern absagen und du kannst an seine Stelle treten. Es wartet ein Freiplatz auf dich. Bei Interesse schreib mir bis Sonntag an info@ahavta.com.
Podcasts & Newsletter
Jede Woche donnerstags erscheint der kommende Wochenabschnitt der Tora als Podcast und mit dem Text der Übersetzung von Rabbiner Dr. Simon Bernfeld, die er 1902 veröffentlicht hat. Auf der Website findest du das in der Navigationsleiste unter Sidra deutsch.
Jeden Abend erscheint als Podcast mit vollständigem Lesetext eine Zusammenfassung von Tagesnachrichten, die für Israel von Bedeutung sind. Sie sollen dich angesichts der weithin unzureichenden Berichterstattung in öffentlich-rechtlichen Medien in aller Kürze informieren. Die Ausgaben kannst du in der Navigationsleiste der Website unter Israel heute in 3 Minuten aufsuchen.
Für die genannten Podcasts gibt es keine automatische Benachrichtigung an deine E-Mail-Adresse. Allerdings kannst du diese anmelden unter Newsletter, ebenfalls in der Menüleiste. Dort kannst du auch die Zustellung der anderen Newsletter von ahavta - Begegnungen einrichten, wie es deinem Geschmack entspricht.
Israel heute in 3 Minuten lässt sich darüber hinaus überall dort abonnieren, wo du sonst Podcasts hörst – zum Beispiel bei YouTube.
Die Liebe zum Hass
Unter diesem Titel ist im Mai ein bemerkenswertes Buch von Abdel-Hakim Ourghi erschienen. Der 1968 in Algerien geborene Autor studierte dort in Oran und in Freiburg i. Br. Philosophie und Islamwissenschaft. Seit 2011 lehrt er Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.
Seine Stimme gehört zu den wenigen muslimischen in Deutschland, die sich ganz klar zum islamischen Juden- und Israelhass äußern, der sich mit und seit dem 7. Oktober 2025 entladen hat. Im Interview2 sagte er, was für ihn der Auslöser war, dieses Buch zu schreiben:
Ich war bestürzt vom Ausmass des Hasses auf Israel, der sich bei den Muslimen im Westen entladen hat, auch in Deutschland. Über das, was die Hamas gemacht hat, das Töten, die Vergewaltigungen, wurde kaum gesprochen. Nicht nur von den Muslimen, sondern auch von grossen Teilen der Linken. Die muslimischen Verbände haben die Gewalt verurteilt, aber das waren Lippenbekenntnisse. (…)
(D)ie Muslime im Westen hätten die Chance und die Pflicht gehabt, die Gewalt der Hamas zu verurteilen und für eine friedliche Koexistenz von Muslimen und Juden in Gaza zu demonstrieren. Sie haben es nicht getan. Da dachte ich: Es wird höchste Zeit, dass ein Muslim über diese Dinge schreibt.
Den Buchtitel erläutert Abdel-Hakim Ourghi so:
Je mehr ich mich mit dem Islam beschäftigt habe, vor allem auch mit seinen historischen Wurzeln, desto deutlicher habe ich gesehen, wie zentral der Judenhass im Islam ist. Es ist nicht so, dass der Judenhass nichts mit dem Islam zu tun hätte, wie immer wieder gesagt wird. Islamisten und muslimische Antisemiten stützen sich auf den Koran und das politische Handeln des Propheten, um den Hass zu legitimieren. Der Hass auf die Juden gehört zum Islam. Seit den Anfängen.
Zur Situation in Deutschland meint der Autor:
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