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Schabbat Wajigasch || Joseph – Herr oder Bruder?

Rabbiner Dr. Walter Rothschild analysiert die komplexen Zusammenhänge in der Familie Jakobs mit 12 Söhnen von vier Frauen sowie in der Persönlichkeitsstruktur Josephs

Rabbiner Walter Rothschild spricht über den heutigen Teil der Josefsgeschichte aus dem ersten Buch Mose, beginnend mit Kapitel 44, Vers 18, in der Parascha Wajigasch. Ricklef Münnich meint eingangs, sie könne als Trostgeschichte angesehen werden, da sie zeigt, wie die Herausforderungen, die Josef durchlebt hat – einschließlich des Verrats seiner Brüder und seiner Versklavung – letztendlich zur Erhaltung des jüdischen Volkes führen. Der Rabbiner fragt rhetorisch, ob die grausame Geschichte des Judentums Teil von Gottes Plan ist und spricht die moralischen und theologischen Implikationen dieser Frage an.

Anschließend geht Walter Rothschild auf die komplexe Familienstruktur Jakobs und die Beziehungen zwischen seinen Söhnen ein. Er thematisiert die Rivalitäten und Konflikte innerhalb der Familie, die durch das Ungleichgewicht der Liebe und Bevorzugung seitens Jakobs, insbesondere gegenüber Josef und Benjamin, verstärkt werden. Die Dynamik zwischen den Brüdern wird als dysfunktional beschrieben, wobei jeder Sohn seine eigene Rolle in den Konflikten und den daraus resultierenden Konsequenzen spielt.

Der Rabbiner hebt Juda hervor, der schließlich die Verantwortung für Benjamin übernimmt und bereit ist, sein eigenes Wohl für das Wohl seines Bruders zu opfern. Dies wird als Wendepunkt in der Geschichte betrachtet, da Juda die Initiative ergreift und eine Art Reue für die früheren Taten der Brüder zeigt. Der Rabbiner analysiert auch die Bedeutung von Identität und Zugehörigkeit innerhalb der Familie, sowie die Auswirkungen von Verlust und Trauer auf ihre Beziehungen.

Abschließend ergänzen wir im Gespräch die Auslegung durch Reflexionen über Machtstrukturen in der heutigen Welt. Walter Rothschild zieht Parallelen zwischen den biblischen Erzählungen und aktuellen geopolitischen Konflikten, insbesondere im Nahen Osten. Er betont die Notwendigkeit von Mitgefühl und Verantwortung in einer komplexen Welt, in der viele Menschen unter ungerechten Bedingungen leiden.


Diese Tora-Auslegung kannst du auch als Podcast hören – in der „Substack“-App oder überall dort, wo du sonst deine Podcasts hörst – unter dem Titel „Wort zum Schabbat“.


Freitags um 14 Uhr kannst du live dabei sein, wenn ein Rabbiner oder Lehrer seine Beobachtungen zum Wochenabschnitt der Tora weitergibt. So nimmst du teil:

  1. Über die Website ahavta.clickmeeting.com

  2. Über eine mobile Anwendung mit der Event-ID: 922-427-295

ahavta - Begegnungen
Das Wort zum Schabbat
Mit Rosch HaSchana, dem Neujahrsfest im Herbst, beginnt das jüdische Jahr. Die Festtage des Volkes Israel sind gemäß der Gebote der Tora festgelegt. Die Zeit aber wird vom Schabbat, dem siebenten Tag der Woche, strukturiert. Ihn hat Gott selbst mit der Schöpfung der Welt eingeführt.
Am Schabbat wird in den Synagogen ein Stück der Tora vorgelesen. Die Wochenabschnitte führen das Jahr über durch die fünf Bücher Mose. Das Ende und zugleich der neue Anfang der Lesungen ist an Simchat Tora, dem Fest der Tora-Freude zum Abschluss des Laubhüttenfestes.
Bei ahavta - Begegnungen erklärt immer Freitags ein Rabbiner, Kantor oder Lehrer den jeweiligen Tora-Abschnitt. Die Video-Aufnahmen findest du bei https://plus.ahavta.com und auch bei YouTube unter https://youtube.com/@ahavta.