Rabbiner Dr. Jehoschua Ahrens sprach zum Wochenabschnitt Tezawe (2. Buch Mose 27,20–30,10), der zu Beginn die Anweisung behandelt, reines Olivenöl für das ewige Licht (Ner Tamid) im Stiftzelt zu verwenden.
Bei ahavta - Begegnungen kannst du den Tora-Abschnitt in der Übersetzung durch Rabbiner Simon Bernfeld lesen oder sogar als Podcast anhören:
Das Ner Tamid, das konstant brennen soll, symbolisiert Gottes Gegenwart und die spirituelle Erleuchtung durch die Tora. Ahrens betonte, dass die Versorgung mit Öl nicht nur Aufgabe der Priester, sondern des gesamten Volkes Israel ist. Er zitierte Rabbiner Samson Raphael Hirsch, der sagte, die Geistespflege sei eine nationale Verpflichtung, nicht nur eine priesterliche. Das Licht der Menorah, ein zentrales Symbol des Judentums, steht für die Verantwortung aller, durch Tora und gute Taten Licht in die Welt zu bringen.
Eingangs ging der Rabbiner auf den heute Abend beginnenden Schabbat Sachor ein, der vor Purim begangen wird und an Amalek erinnert – ein Volk, das die Israeliten in der Wüste hinterlistig angriff. Amalek gilt als Symbol des Bösen, das Schwache attackiert und das jüdische Volk vernichten will. Der biblische Auftrag, Amalek zu vernichten, wurde von den Rabbinern transformiert: Da Amalek als Volk nicht mehr existiert, bedeutet dies heute, das Böse – in der Welt und in uns selbst – zu bekämpfen. Ahrens zog Parallelen zu Haman, dem Purim-Schurken und angeblichen Nachfahren Amaleks, sowie zu modernen Bedrohungen wie der Hamas, die das jüdische Volk auslöschen will. Er stellte klar, dass es nicht um die Vernichtung von Menschen geht, sondern um die Beseitigung böser Ideologien.
Die Hamas wurde als Beispiel für ein modernes „Amalek“ genannt: eine Gruppe, die hinterrücks angreift, Zivilisten tötet und nur Vernichtung im Sinn hat. Ahrens betonte, dass die Antwort nicht Genozid sei – wie Israel oft vorgeworfen wird –, sondern die Eliminierung dieser zerstörerischen Kraft, ähnlich der Denazifizierung nach dem Zweiten Weltkrieg. Er hoffte, dass die Menschen in Gaza eines Tages frei von Hass und Propaganda in Frieden leben könnten, zum Wohle aller.
Das Bild dieser Hoffnung ist das Ner Tamid: Es leuchtet in Synagogen als Erinnerung an den Tempel und Gottes Gegenwart. Jeder Jude sei aufgerufen, dieses Licht im Herzen zu entzünden – durch Lernen, Lehren und gute Taten. Der Midrasch vergleicht eine Mizwa mit einer Flamme, die nicht schwindet, wenn sie weitergegeben wird. In einer Welt, die Licht und Wärme braucht, sei es die Aufgabe aller, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Die Tora-Auslegung des Rabbiners kannst du auch als Podcast hören – in der „Substack“-App oder überall, wo es Podcasts gibt – unter dem Titel „Wort zum Schabbat“.
Freitags um 14 Uhr kannst du live dabei sein, wenn ein Rabbiner oder Lehrer seine Beobachtungen zum Wochenabschnitt der Tora weitergibt. So nimmst du teil:
Über die Website ahavta.clickmeeting.com.
Nur bei einer mobile Anwendung brauchst du die Event-ID: 922-427-295
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