Mit dem Wochenabschnitt Schemot, „Namen“, beginnt das 2. Buch Mose. Die Parascha reicht bis Kapitel 6,1.
Bei ahavta - Begegnungen kannst du dir den Tora-Abschnitt in der Übersetzung durch Rabbiner Simon Bernfeld als Podcast anhören:
Das Wort zum Schabbat dazu spricht Kantor Amnon Seelig aus Mannheim. Mit ihm tausche ich mich zunächst über die Situation in Israel vor einer möglichen Vereinbarung mit der Hamas aus, die die Entführten zurückbringen könnte. Wir sprechen die moralischen Dilemmata an, in die Israel verstrickt ist.
Amnon zeigt sich ambivalent zur Frage, ob er persönlich für den Austausch von Gefangenen, einschließlich solcher, die als Terroristen gelten, ist. Er betont, dass das Leiden der Geiseln und ihrer Familien unerträglich sei und es unvorstellbar wäre, sie weiterhin in der Gewalt von Hamas zu lassen. Dennoch ist er sich bewusst, dass die Rückgabe von Terroristen problematische Konsequenzen haben kann. Die israelische Gesellschaft, so Seelig, kann die anhaltende Gefangenschaft der Geiseln nicht länger aushalten.
Ein zentraler Punkt für Amnon ist die ethische Betrachtung des Lebens aus der Perspektive der Tora, in der das Leben eines Menschen als unermesslich wertvoll angesehen wird. Er verweist auf die Lehre des Rambam (Maimonides) über die Bedeutung der Geiselbefreiung in der Halacha. Diese Lehren sind tief verwurzelt in der jüdischen Geschichte und spiegeln die jahrhundertelangen Erfahrungen des jüdischen Volkes wider.
Im weiteren Verlauf spricht Amnon dann über den Wochenabschnitt Schemot, in dem die Geschichte des brennenden Dornbuschs berichtet wird. Amnon interpretiert sie als Symbol für den Zustand Israels: Das Volk leidet, brennt, doch es wird nicht verzehrt. Diese Metapher verdeutlicht die Resilienz des jüdischen Volkes trotz der Widrigkeiten. Die andere, positive Auslegung: In Israel brennt ein unauslöschliches spirituelles Feuer.
Ich schließe mit dem Gedanken, dass es nicht nur auf Wunder ankomme, sondern auch auf Menschen, die als Führer agieren können – ähnlich wie Mose, der durch ein kleines Wundererlebnis vorbereitet wurde, eine große Aufgabe zu übernehmen.
Diese Tora-Auslegung kannst du auch als Podcast hören – in der „Substack“-App oder überall dort, wo du sonst deine Podcasts hörst – unter dem Titel „Wort zum Schabbat“.
Freitags um 14 Uhr kannst du live dabei sein, wenn ein Rabbiner oder Lehrer seine Beobachtungen zum Wochenabschnitt der Tora weitergibt. So nimmst du teil:
Über die Website ahavta.clickmeeting.com
Über eine mobile Anwendung mit der Event-ID: 922-427-295
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